Im Abstiegskampf der Bundesliga wird es immer enger für den 1. FC Heidenheim, auch weil der BVB kürzlich gegen die beiden ärgsten Konkurrenten, Kiel und Bochum, verloren hat. In der Conference League läuft es für das Team von Frank Schmidt dafür umso besser.
BVB spielt Heidenheim nicht in die Karten
Frank Schmidt würde niemals einem anderen Verein Vorwürfe machen. Nun ist es aber so, dass Borussia Dortmund nach Kiel (2:4) nun auch gegen Bochum (0:2) verloren hat. Gegen die beiden Mannschaften, die am heftigsten mit dem FCH um Relegationsplatz 16 konkurrieren. Diese jeweils drei Punkte für Holstein und den VfL haben das Feld enger zusammenrücken lassen und den Gegnern im Tabellenkeller Auftrieb gegeben – nicht gut für den FCH.
Das i-Tüpfelchen aus Heidenheimer Sicht: Beim FCH hat sich der BVB knapp mit 2:1 durchgesetzt. Nur Randerscheinungen im Abstiegskampf der Bundesliga und ungeachtet dessen: Die Heidenheimer haben unter der Woche wieder Historisches erreicht – und zwar mit 2:1 in Kopenhagen gesiegt und sind damit dem Achtelfinale der Conference League sehr viel nähergekommen.
Föhrenbach kehrt zurück – Dorsch fehlt weiterhin
„Das fühlt sich richtig gut an, aus unterschiedlichen Gründen. Erstens, weil wir die vergangenen Spiele verloren haben, zweitens ist das die erste Halbzeit eines Play-off-Spiels gewesen. Mit einem Sieg im Rücken in dieses Rückspiel zu gehen, fühlt sich ebenfalls gut an“, sagt FCH-Trainer Frank Schmidt. Die Spieler scheinen die Reise nach Dänemark gut überstanden zu haben und auch Jonas Föhrenbach kann in den Kader zurückkehren. Einzig Niklas Dorsch wird weiterhin fehlen. Der Sieg sei eine Art Befreiung gewesen. „Es war aber nur ein kleiner Schritt“, so Schmidt.
Aber natürlich hoffe auch er, dass dieser Sieg in Kopenhagen seiner Mannschaft einen Push geben werde. Und welche Mannschaft Schmidt nun gegen Mainz aufbieten wird, das weiß nur er. In Kopenhagen hat er satte zehnmal durchgewechselt – und dabei haben sich durchaus einige Spieler aufgedrängt, künftig mehr Minuten zu bekommen. „Es war nicht so überraschend, weil wir das in der Conference League häufiger gemacht und außerdem in der Bundesliga zuletzt keine guten Ergebnisse erzielt haben“, begründet Schmidt seine Massenrotation. Imponiert hat ihm, dass speziell die Spieler Thomas Keller und Tim Siersleben, die in den vergangenen Wochen nie gemurrt haben, als sie wenig Spielzeit bekamen, mit ihren Toren am Ende entscheidend zum Sieg beitrugen.
Crashkurs zum Gegner Mainz
Auf Mainz werde er seine Spieler mit einer Art Crashkurs vorbereiten, für eine detaillierte Analyse ist keine Zeit. „Aber es ist ja auch nicht so, dass jetzt plötzlich alles neu ist bei Mainz. Wir wissen schon, was auf uns zukommt“, sagt Schmidt zu einem Gegner, den er als stabil ansieht, der eine gute Saison spiele bislang.
„Frische reinbringen“, wolle der FCH, um ein gutes Heimspiel zu zeigen. Dazu müsse seine Mannschaft vor allem selbst nach vorne agieren, um sich Chancen zu kreieren. Dazu sollen auch die positiven Eindrücke aus Kopenhagen beitragen. Es könnte sein, dass Schmidt diesmal gar nicht ganz so viele Wechsel vornehmen wird, da er diesen positiven Flow der Spieler möglichst mit in die Partie gegen Mainz nehmen möchte.
Niehues bringt eine neue Situation ins Team
Dass Julian Niehues sein erstes Spiel von Beginn an für seinen neuen Arbeitgeber in der Conference League machen würde, das hat er bei Vertragsunterschrift im Frühjahr 2024 nicht wissen können. Zu diesem Zeitpunkt war zwar der Klassenerhalt für den FCH ein realistisches Szenario, aber sicher nicht die Qualifikation zur Conference League. Mit Niehues entsteht eine neue Situation in der Mannschaft, weiß auch Schmidt. „Die Mannschaft muss verstehen, dass wir Konkurrenzsituationen benötigen. Wir brauchen eine gute Qualität in der Breite, weil wir noch eine sehr lange, intensive und anstrengende Saison vor uns haben“, freut sich Schmidt über ein weiteres Teil, das in sein Puzzle passt.