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Schmid: Ein Sahnestück und reichlich Frust

Mit seinem schönen Freistoßtor sorgte Romano Schmid für ein Highlight, doch anschließend musste er sich mehr ärgern. Ist mit der Niederlage die Saison gelaufen? Nicht für den quirligen Österreicher im Werder-Team.

Gefühlsmix nach Bremens Pleite gegen Gladbach

„Ich habe gesehen, dass der Torwart sehr weit in seiner Ecke steht“, schilderte Romano Schmid gerne noch einmal jenen Moment in Minute 39. Etwa 18 Meter vor dem Tor lag der Ball, den er kurz darauf per direktem Freistoß herrlich um die Mauer herum ins Mönchengladbacher bugsierte. „Es ist nicht immer leicht für einen Rechtsfuß, von der Seite aus ein Tor zu schießen. Er dreht sich schön rein.“ Ein Sahnestück aus Bremer Sicht an diesem 26. Spieltag.

Schmids 1:2 schien das Signal zur Aufholjagd seines Teams zu sein, zumal wenig später André Silva per Elfmeter noch zum Ausgleich trag. „Da geht was“, habe auch er selbst gedacht, ehe es nach dem Wechsel ganz anders kam und der Nachmittag einen echten Gefühlsmix bescherte. „Kurz vor der Halbzeit haben wir klug auf das 3:2 gespielt. Ich kann mir nicht erklären, dass man das Momentum mit in die Halbzeit nimmt und dann so rausstartet.“  Schnell gerieten die „Grün-Weißen“ nach Wiederanpfiff wieder in Rückstand. Für Schmid eine Frage der Einstellung: „Man muss halt mit dem Selbstverständnis auftreten wie in Leverkusen.“ Dort hatte Werder eine Woche zuvor noch 2:0 gewonnen.  „Gladbach ist auch eine Top-Mannschaft. Es geht nur gemeinsam, wir müssen gemeinsam verteidigen, mit diesem Elan.“

„Haben die Gladbacher so viele Chancen gehabt?“

Der Verlauf des Spiels sorgte für reichlich Frust bei dem 25-Jährigen. „Haben die Gladbacher jetzt so viele Chancen gehabt?“, fragt er. 6:5 hieß es am Ende bei den Tormöglichkeiten, zugunsten Werders wohlgemerkt. Aber: „Wir erhalten einen Elfmeter, gehen dadurch in Rückstand. Suboptimal zu Hause. Dann haben sie einen zweiten Torschuss, der aus spitzem Winkel irgendwie durch die Beine geht und es steht 0:2.“

Wobei Schmid den direkt beteiligten Kollegen, namentlich Milos Veljkovic, Anthony Jung, Felix Agu und Michael Zetterer bei den Toren gar keinen direkten Vorwurf machte, zumal auch ihm vor dem 0:2 ein Fauxpas unterlief. „Man muss davor schon verteidigen. Ja, ich selbst verliere den Ball am gegnerischen Sechzehner. Meiner Meinung nach darf man den Ball am gegnerischen Sechzehner verlieren, ohne dass gleich ein Tor passiert. Mir kommt es in dieser Rückrunde so vor, dass wir nach Ballverlusten vorne anschließend gleich ein Tor kassieren.“

Mit der erneuten Heimniederlage reduzieren sich die Bremer Aussichten, noch in dieser Saison einmal wieder in den Europacup zurückzukehren. Andererseits gibt es auch keine Abstiegssorgen, somit könnte die Saison relativ bedeutungslos austrudeln. Schmid hat freilich noch etwas vor, nicht nur in den nächsten Tagen mit der Nationalmannschaft der Alpenrepublik, sondern auch mit seinem Klub in der Bundesliga.

„Ich will besser sein als letzte Saison. Das ist immer noch möglich, wir haben immer noch genug Spiele, um das zu schaffen.“ Und am Ende die 42 Punkte, die 2023/24 am Ende zu Buche standen, zu überbieten. Derzeit sind es 33 Zähler. Nach 26 Spieltagen hatte Werder vor Jahresfrist auf Platz zehn gelegen, mit nur 30 Punkten. Schmid zu den Perspektiven, sich trotz einer schwierigen Saison schließlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert zu haben: „Natürlich wird es immer schwieriger. Aber das ist mein großes Ziel. Wenn wir 110 Prozent auf die Platte kriegen in den letzten acht Spielen, ist es noch möglich, eine coole Saison bis zum Ende zu spielen.“

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