Wenn die TSG Hoffenheim in gut einer Woche in die Vorbereitung startet, droht fürs Erste ein XXL-Kader. Da ist Geduld gefragt – sowohl bei den Klubverantwortlichen als auch bei den Profis.
TSG auf diversen Positionen überbesetzt
Denn klar ist bereits jetzt: Für Innenverteidiger wie Attila Szalai (27), Stanley Nsoki (26) oder Robin Hranac (25), die sowohl ob ihres Alters als auch der enormen Ablösen, die die Kraichgauer für sie einst bezahlt haben, den Anspruch auf eine tragende Rolle haben müssten, ist nicht mehr wirklich Platz. Allein schon aufgrund der Zugänge Koki Machida und Bernardo. Die Kaderplätze in der Innenverteidigung komplettieren fürs Erste Arthur Chaves, Kevin Akpoguma und Ozan Kabak.
Mit Kramaric laufen nach wie vor Gespräche über eine Verlängerung
Doch das Deckungszentrum ist nicht die einzige Baustelle, auf der bei der TSG Hoffenheim ein Überangebot herrscht: Denn da ist ja auch noch das Angriffszentrum mit Haris Tabakovic, Gift Orban, Ihlas Bebou, Adam Hlozek, Erencan Yardimci, den Eigengewächsen Max Moerstedt und David Mokwa sowie den Leihrückkehrern Mergim Berisha und Fisnik Asllani.
Grundsätzlich liegt die Priorität darauf, junge Kräfte wie Moerstedt und Asllani allein schon ob ihres langfristigen Erlöspotenzials zu entwickeln. Heißt aber auch: Sie müssen in der Vorbereitung entsprechende Schritte machen, die Konkurrenzsituation annehmen. Was dann wieder Folgen für den Positionskonkurrenten Tabakovic haben könnte. Bei Mokwa, an dem der SV Elversberg ein Interesse nachgesagt wird, und Yardimci würden Leihen Sinn ergeben.
Bebou kann auf die Flügel ausweichen, Hlozek ist als Rekordtransfer gesetzt, Andrej Kramaric genießt ob seiner Flexibilität und seiner historischen Verdienste ohnehin einen Sonderstatus. Mit dem Kroaten, dessen Arbeitspapier bis 2026 datiert ist, würde die TSG weiterhin gerne verlängern, die Gespräche laufen. Zumal der 34-Jährige als taktisch gewiefter Profi auch für die Gesamtausrichtung der Elf wichtig und in der Kabine als Wortführer höchst angesehen ist.
Berisha einst sündhaft teuer, Orban gilt nicht als pflegeleicht
All das heißt im Umkehrschluss: Weder für Orban, erst im Winter für satte neun Millionen Euro von Olympique Lyon geholt, noch für Berisha ist Platz in Hoffenheim. Und da gehen die Probleme los: Berisha, einst für sündhaft teures Geld gekommen, hat sich während seiner Ausleihe zum FC Augsburg nicht unbedingt ins Schaufenster gestellt. Und Orban – vier Tore in einer Halbsaison als besserer Ergänzungsspieler hin oder her – gilt nicht gerade als pflegeleichter Profi.
Die Liste, die Andreas Schicker verkaufsseitig (oder verleihseitig, je nachdem) nicht zuletzt ob der zuletzt horrenden Ausgaben abarbeiten muss, ist so lang wie kompliziert. Sowohl bei den Profis als auch beim Sportgeschäftsführer selbst und nicht zuletzt bei Trainer Christian Ilzer, der kein Interesse an einem XXL-Kader zum Vorbereitungsauftakt am 6. Juli haben kann, ist Geduld gefragt.