Nach einem beeindruckenden Schlussspurt gelang Borussia Dortmund nach zwischenzeitlich großem Rückstand noch der Einzug in die Champions League. Die Freude im BVB-Lager war entsprechend groß.
BVB bejubelt Einzug in die Königsklasse
„Ich bin total erleichtert“, meinte Lars Ricken bei Sky nach der Partie. „Ich habe heute schon auf dem Weg zum Spiel gedacht: Heute fährst du zu einem Endspiel“, meinte der Geschäftsführer Sport der Westfalen. Dass Platz vier an sich nicht unbedingt der Anspruch des BVB ist, tat Rickens Freude keinen Abbruch: „Eigentlich war das ja nur das Mindestziel, aber am Ende wird man uns nachsehen, das wir uns extrem freuen. Wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass wir uns so von unseren Fans verabschieden?“
Ähnlich sah es auch Hans-Joachim Watzke. „Das ist schon ziemlich weit oben einzuordnen. Und das Mainz-Trauma haben wir damit auch besiegt. Das tut schon gut“, so der Geschäftsführer des BVB, der angesichts seines nahenden Endes als Dortmunds Boss anfügte: „Es hätte mich schon aufgeregt, wenn wir gerade jetzt, wenn ich im Herbst aufhöre, nicht in die Champions League gekommen wären. Wenn man bedenkt, wo wir am 26. Spieltag in der Tabelle standen – das kannst du das eigentlich gar nicht schaffen.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte Dortmund mit zehn Punkten Rückstand auf Platz vier noch auf dem elften Platz gestanden.
Watzke: „Wurde mal nicht über Spielideen gesprochen“
Ricken richtete höchstes Lob vor allem an eine Person: Niko Kovac. „Vor ein paar Monaten waren wir noch Elfter, dann kam Niko hierher. Ich bin schon sehr lange hier, und alle anderen Trainer mögen es mir verzeihen. Aber was er geleistet hat, ist schon mit eine der größten Trainer-Leistungen in der Geschichte des BVB.“ Als „letzten Kick“, der in den finalen Wochen der Saison noch einen Impuls gesetzt habe, bezeichnete Ricken das Heimspiel im Viertelfinale der Königsklasse „gegen Barcelona, das wir gewonnen haben“. Das 3:1 gegen den Favoriten habe – trotz des 0:4 im Hinspiel – die Lust auf die Champions League noch einmal zusätzlich gesteigert.
Das Erfolgsgeheimnis Kovacs? „Niko hat die Mannschaft am Anfang auch vor der Presse sehr stark geredet, hat alle gelobt. In dem Moment, als das Selbstvertrauen da war, hat er dann den Finger in die Wunde gelegt und Sachen eingefordert“, erklärte Ricken. „Es wurde mal nicht über Spielideen gesprochen, sondern über Zweikämpfe, darum zu attackieren“, fügte Watzke hinzu.
Ricken und der finanzielle Unterschied
Ricken führt auch Kovacs „brutale Erfahrung schon aus seiner Zeit als Spieler“ als Gründe für seine erfolgreiche Zeit seit seiner Amtsübernahme an, aber auch dessen bisherige Trainerstationen, ob nun in Frankfurt, München, Monaco oder Wolfsburg. „Da nimmst du immer etwas mit. Sicher hat er sich da auch weiterentwickelt und hat auch gelernt. Schön, dass wir als Borussia Dortmund nun davon profitieren.“
Apropos Mainz-Trauma: Anders als bei der auf den letzten Drücker noch verspielten Meisterschaft 2022/23 ging es 2025 zwar nicht um einen Titel, aber in Sachen Zukunft für die Borussia womöglich sogar um etwas mehr. „Es war ein extrem wichtiger Sieg. Vor zwei Jahren gegen Mainz ging es um die Meisterschaft. Aber der finanzielle Unterschied zwischen Platz vier und fünf im Vergleich zu zwei oder eins ist ein ganz anderer. Insofern fällt uns da als Verantwortliche schon ein Stein vom Herzen“, erklärte Ricken noch einmal nachdrücklich, warum der 17. Mai 2025 für Dortmund in der Erinnerung vor allem als ein Tag der Freude abgespeichert werden wird.