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Raum über Umgang verärgert: „Wir sind keine Unmenschen“

Beim 1:2 beim VfB Stuttgart musste das ohnehin schon personalgeplagte RB Leipzig einen weiteren Rückschlag hinnehmen, den es so gewiss nicht alle Tage gibt: Denn gleich zwei Stürmer wurden in der Schlussphase vom Platz gestellt.

Leipzig: Ampelkarten verschärfen Personallage

David Raum war unzufrieden. „Es gab ein paar Entscheidungen, die gegen uns laufen, das Schiedsrichter-Team hat nicht den allerbesten Tag gehabt“, konstatierte der Nationalspieler bei Sky nach der knappen Niederlage in Schwaben. Was den 26-Jährigen besonders ärgerte: „Ich will nicht zu kritisch sein. Aber es war schon der Umgang mit uns. Ich sehe auch eine Gelbe Karte“, spielte Raum darauf an, dass er nach seiner Auswechslung auf der Bank verwarnt worden war.

Der Grund: „Ich bin zum Vierten Offiziellen (Patrick Alt; Anm. d. Red.) hin und habe ihn gefragt: ‚Erkäre mir bitte, warum das Gelb-Rot war.‘ Das einzige, was dann kommt, ist nur: ‚Komm raus, Raum kriegt jetzt auch eine Gelbe Karte.‘ Wo ich mir dann auch denke: Man kann mit uns reden, wir sind keine Unmenschen“, haderte Raum mit dem Unparteiischen-Gespann um Referee Sascha Stegemann.

Orban, junge Spieler und die Emotionskontrolle

Doch was hatte die Leipziger in der Schlussphase so echauffiert? In der 85. Minute sah zunächst Benjamin Sesko nach einem Zusammenstoß mit Angelo Stiller, den er schon in der ersten Hälfte heftig am Knöchel erwischt hatte, die Gelb-Rote Karte. Wenige Minuten später erhielt dann auch Lois Openda nach einem unnötigen Schubser von hinten an Jamie Leweling die Ampelkarte. Kurios: Auch in diesem Fall hatte der Leipziger seine erste Gelbe Karte bereits nach einer Rangelei gegen denselben Spieler gesehen.

„Ich weiß nicht, ob du auch die zweite Gelbe Karte ziehen muss“, meinte Willi Orban über den Platzverweis gegen Openda. „Der Stuttgarter lässt sich auch extrem fallen, das ist nicht gut.“ Gleichzeitig räumte der Leipziger Kapitän auch ein: „Sicher, wenn du weißt, dass du eine Gelbe Karte hast, ist es nicht die cleverste Aktion, da nochmal zu schubsen.“

Letztlich sei es „brutal bitter“ gewesen, die Schlussphase der Partie bei einem Tor Rückstand am Ende mit nur acht Feldspielern bestreiten zu müssen. „Das sind junge Spieler mit Emotionen“, erklärte der Leipziger Kapitän, dass aus diesem Grund die Emotionskontrolle vielleicht manchmal ein wenig fehle. „Ich hoffe, sie werden daraus lernen, aber das macht es für uns jetzt im Hinblick auf Samstag natürlich nicht einfacher“, spielte Orban auf die Partie bei Schlusslicht VfL Bochum (15.30 Uhr) an, in dem die ohnehin schon lange Ausfallliste nun um zwei weitere Namen länger wird.

Poulsen als Option, Silva wohl noch nicht

Coach Marco Rose wollte die Entstehung der Platzverweise für Sesko und Openda derweil nicht kommentieren. „Die Karten an sich habe ich bis jetzt nicht nochmal gesehen, deswegen kann ich dazu auch nichts sagen“, meinte der Leipziger Coach, der im Hinblick auf das Spiel in Bochum aber nicht hadern wollte. „Das hilft uns jetzt natürlich nicht, aber wir werden es hinbekommen. Wir werden trotzdem nach Bochum fahren, um das Spiel zu gewinnen, und werden auch wieder so eine energetische Leistung wie heute auf den Platz bringen – werden aber versuchen, das über 90 Minuten hinzubekommen.“

Mit ernsthaften Alternativen als Ersatz für die beiden Gesperrten rechnet Rose indes nicht: „Er wird uns wohl auch noch am Samstag fehlen“, sagte er über André Silva, der am Mittwoch mit muskulären Problemen ausgefallen war. Und auch ein anderer ist wohl noch kein Startelfkandidat: „Yussi (Yussuf Poulsen; Anm. d. Red.) hatte gestern tatsächlich seinen Test und ist auch freigegeben. Allerdings haben wir bis Samstag nicht mehr so viele Trainingseinheiten. Da müssen wir ein bisschen gucken. Aber es ist schon mal gut, dass er zumindest als Option schon mal wieder dabei ist.“

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