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„Ratgeber“ Klopp: „Ich werde keinen Trainer eines RB-Klubs ersetzen“

Seit Jahresanfang ist Jürgen Klopp neuer Fußball-Chef von Red Bull. Am Dienstag äußerte er sich in Salzburg erstmals öffentlich zu seiner neuen Aufgabe – und schloss ein Engagement als RB-Coach aus.

Red Bulls Head of Global Soccer in Salzburg vorgestellt

Mit gewohnt breitem Lächeln betrat Jürgen Klopp den Hangar-7 an der Ostseite des Salzburger Flughafens, um über seine neue Rolle als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull zu sprechen. Die Pressekonferenz wurde in Englisch abgehalten, für Klopp nach neun Jahren beim FC Liverpool natürlich Formsache.

„Es ist ziemlich genau das, was ich machen wollte“, sagte Klopp, den die Aufgabe „neugierig“ gemacht habe – und er sei nun mal ein neugieriger Mensch. „Ich wollte einen Neustart und eine andere Rolle einnehmen. Das ist die Gelegenheit dazu.“ Der ebenfalls anwesende RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff erklärte, es sei der „leichte Teil“ gewesen, Klopp von der Aufgabe zu überzeugen. Diese sei schließlich der „wahrscheinlich beste Job in der Fußballwelt“. Mintzlaff verriet zudem, dass die Pläne mit Klopp schon lange in der Schublade gelegen hatten.

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Doch wie definiert Klopp seinen Job eigentlich? So recht in Worte fassen konnte er das nicht. „Das werden wir sehen“, sagte der gebürtige Stuttgarter, zumal die Aufgaben vielschichtig sind. Schließlich sei der Sport immer in Bewegung und jeder Klub aus dem RB-Kosmos habe eine eigene Struktur. „Es gibt nicht einen Plan, der für alle Klubs funktioniert.“

Der neue Mann bei RB will sich jedenfalls nicht ausschließlich auf den Fußball konzentrieren. „Mir geht es darum, Synergien zwischen verschiedenen Sportarten im Red-Bull-Universum zu finden“, so Klopp, der in diesem Zuge auch den Namen von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen von Red Bull Racing in den Mund nahm. Der Getränkekonzern ist neben dem Motorsport auch im Eishockey mit dem EHC Red Bull München, im Radsport mit einem eigenen Team und auch im Eventsport engagiert.

„Ich kann nicht die Welt verändern“

Wunderdinge kann aber man aber auch nicht von einem Jürgen Klopp erwarten, das stellte er vor mehr als einem Dutzend Kameras und rund 150 Medienvertretern aus aller Welt mehrfach klar. „Ich kann nicht die Welt verändern“, so der 57-Jährige. Doch seine Erfahrung, die werde er einbringen. „Ich will Flügel verleihen“, sagte er in Anlehnung an den Red-Bull-Slogan mit einem Augenzwinkern. „Ich will kein Passagier sein oder ein Prominenter im Raum.“ Er sehe sich als „Ratgeber“, der „Mehrwert liefern“ wolle.

Dass Klopp nicht am Tagesgeschäft teilnehmen wird, betonte Mintzlaff am Dienstag ein weiteres Mal. „Es geht vielmehr um die langfristige Entwicklung“, so der Geschäftsführer über Klopp, der am Sonntag beim 4:2-Erfolg von RB Leipzig gegen Werder Bremen auf der Tribüne gesessen hatte.

Trainer im RB-Kosmos? Das kommt für Klopp nicht infrage

Unter den Fußball-Fans hat Klopps Engagement bei Red Bull Kritik hervorgerufen – selbst in den „Klopp-Hochburgen“ Mainz und Dortmund. „Wer es verstehen will, wird es verstehen. Wer nicht, der nicht“, sagte Klopp dazu. Und: „Verdienen die Leute in Leipzig und in der Region keinen guten Fußball?“ Die Antwort lieferte er gleich selbst. „Sie verdienen es. Nicht nur da – auch in Salzburg, New York und so weiter.“

Zum Netzwerk des Konzerns zählen neben den Klubs aus Leipzig und Salzburg auch die New York Red Bulls in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) sowie Red Bull Bragantino in Brasilien und Omiya Ardija in Japan. Auch am englischen Traditionsklub Leeds United hat Red Bull im Vorjahr Anteile erworben. Beim FC Torino und bei Atletico Madrid ist man als Sponsor tätig, beim Zweitligisten Paris FC als Minderheitseigentümer.

Dass Klopp bei einem dieser Klubs als Trainer arbeiten werde, schloss er übrigens kategorisch aus. „Ich werde keinen Trainer eines RB-Klubs ersetzen“, versicherte er.

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