Die 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft bei Eintracht Frankfurt konnten rund 200 Fans des FC St. Pauli nicht im Stadion verfolgen. Der Verein reagierte mit Kritik auf die polizeiliche Maßnahme.
Auseinandersetzung mit Wolfsburg-Fans
Die Frankfurter Polizei hat am Samstag ein Aufenthaltsverbot gegen rund 200 Anhänger des FC St. Pauli ausgesprochen. In den sozialen Medien schrieb die Polizei von einem Platzverweis für den Innenstadtring und das Bahnhofsgebiet, die Stadtteile Alt-Sachsenhausen und Niederrad sowie für den Deutsche Bank Park. Dies diene der „Verhinderung weiterer Auseinandersetzungen“.
Der Fanhilfe St. Pauli zufolge erwartete die Frankfurter Polizei die anreisenden Fans am Frankfurter Hauptbahnhof und sprach ein Betretungsverbot gegen die im Zug befindlichen Fans aus. Im Gästeblock fehlten beim 2:0-Sieg der SGE fehlten die betroffenen Fans dementsprechend.
Die Polizei Frankfurt schrieb, man habe bei dem Einsatz die Bundespolizei „bei einer Kontrolle einer größeren Personengruppe, die mit dem ICE aus Hannover angereist ist“, unterstützt. „Diese Personen stehen im Verdacht, an einer Auseinandersetzung am Bahnhof in Hannover beteiligt gewesen zu sein.“
Wie ein Sprecher der Bundespolizei erklärte, waren am Hauptbahnhof Hannover zuvor etwa 50 Fans des FC St. Pauli und des VfL Wolfsburg aufeinander losgegangen. Dabei kam es zu Flaschenwürfen, Körperverletzungen und Beleidigungen. Die Fangruppen seien sich demzufolge zufällig am Hannoveraner Hauptbahnhof begegnet – jeweils auf dem Weg zum Auswärtsspiel ihres jeweiligen Vereins. Während St. Paulis Anhänger nach Frankfurt weiterfahren wollten, waren die Wolfsburg-Fans auf dem Weg zum Spiel beim Hamburger SV.
St. Pauli kritisiert Maßnahme: „Zumindest fragwürdig“
Unter anderem flogen Baustellenabsperrungen und Flaschen zwischen den Fanlagern. Die Polizei habe die Gruppen anschließend trennen können, sodass die Fans ihre Fahrten fortsetzen konnten. An den jeweiligen Zielorten sollten dann Identitäten und Zeugen festgestellt werden, was in Frankfurt offenbar zum Platzverweis für eine Gruppe an Anhängern führte. „Mutmaßlich Beteiligte werden erst nach Abschluss aller strafprozessualen Maßnahmen durch die Bundespolizei entlassen“, schrieb die Polizei Frankfurt, die den Einsatz am späten Nachmittag – nach Abpfiff des Spiels – für beendet erklärte. Unbeteiligte seien vor Ort schnellstmöglich entlassen worden.
Der FC St. Pauli reagiert kurz vor Anpiff auf die Vorkommnisse und rief zur Deeskalation auf. „Vor dem Hintergrund der bislang bekannten Informationen zum Vorfall in Hannover wirken die polizeilichen Maßnahmen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zumindest fragwürdig“, kritisierte der Verein in seinem Statement. Man werde nun zusätzliche Informationen sammeln, um die Ereignisse zu klären.

