Beim 1. FC Köln hatte der 21-Jährige seinen Stammplatz im Herbst verloren, nun hofft Jonas Urbig auf Spielzeit beim Rekordmeister: Der U-21-Nationaltorhüter wechselt aus der 2. Liga zum FC Bayern München.
U-21-Nationalspieler soll in Neuers Fußstapfen treten
Wie sowohl der 1. FC Köln als auch der FC Bayern bekanntgaben, wechselt Urbig mit sofortiger Wirkung an die Säbener Straße und unterschrieb dort einen Vertrag bis zum Juni 2029. Die Posse um den hochtalentierten Schlussmann findet damit ein Ende, das für alle Seiten zufriedenstellend ist.
Zweitligist Köln dürfte eine Ablöse im hohen, einstelligen Millionenbereich kassieren, die inklusive Bonuszahlungen auf mehr als zehn Millionen Euro anschwellen kann. Urbig dagegen kann das unrühmliche Kapitel in der Domstadt schließen. Und die Münchner bekommen eines der begehrtesten Torhütertalente Europas.
„Einer der vielversprechendsten jungen Torhüter im deutschen Fußball“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Jonas Urbig einen weiteren Transfer mit Blick auf die Zukunft umsetzen konnten“, freut sich Bayerns Sportdirektor Christoph Freund. „Er ist einer der vielversprechendsten jungen Torhüter im deutschen Fußball, sehr ehrgeizig und hat riesiges Potenzial. Jonas ist ein moderner Torwart, der von seiner Art und Weise, wie er das Torwartspiel interpretiert, sehr gut zum Spielstil des FC Bayern passt.“
Urbig war als Nummer 1 in die aktuelle Zweitligaspielzeit gegangen und wollte sich bei seinem Ausbildungsverein Köln durchsetzen. Nach zehn Ligapartien allerdings hatte FC-Coach Gerhard Struber Urbig degradiert und seitdem auf Konkurrent Marvin Schwäbe (29) gesetzt, dem Struber zuletzt mehrfach das Vertrauen aussprach.
Eine unbefriedigende Situation für Urbig, der nun in München auf mehr Spielzeit hofft. Auch mit Blick auf die anstehende U-21-Europameisterschaft: Im Team von DFB-Coach Antonio Di Salvo konkurriert Urbig mit Freiburgs Noah Atubolu um den Platz im Tor.
„Ich bin am Geißbockheim groß geworden, deshalb ist das kein einfacher Abschied.“ (Jonas Urbig)
Urbig selbst zeigt sich „stolz“, bei einem „der größten Vereine der Welt“ aufzuschlagen. „Mein Ziel ist es, jeden Tag professionell an mir zu arbeiten und mich in unserer Torwart-Gruppe um Manuel Neuer beständig weiterzuentwickeln.“
Den Abgang aus dem Rheinland bedauert der Youngster durchaus: „Der FC ist mein Heimatverein. Ich bin am Geißbockheim groß geworden, deshalb ist das kein einfacher Abschied. Auf der anderen Seite war die Situation für mich zuletzt nicht zufriedenstellend. Dass sich für mich jetzt diese Möglichkeit ergeben hat, ist eine großartige Chance, mich auf höchstem Niveau zu entwickeln.“
„Kölsche Jung“ mit viel Bayern-Erfahrung
FC-Geschäftsführer Christian Keller sagt, man habe Urbig den Schritt zum Rekordmeister ermöglichen wollen. Keller sei „einerseits natürlich traurig, ein Eigengewächs zu verlieren, andererseits aber auch sehr stolz, dass ein echter ‚Kölsche Jung‘ aus unserer FC-Akademie den Sprung zum FC Bayern schafft.“
Der im rheinischen Euskirchen geborene Urbig schloss sich bereits im Kindesalter dem 1. FC Köln an und durchlief bei den Geißböcken sämtliche Nachwuchsteams. Sein Debüt als Profi feierte er allerdings bei Jahn Regensburg, an die Oberpfälzer wurde er in der Rückrunde der Saison 2022/23 verliehen. Die darauffolgende Spielzeit verbrachte er ebenfalls auf Leihbasis bei der SpVgg Greuther Fürth. Der FC Bayern wird nun seine vierte Profistation – und seine Dritte in Bayern.