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Nübel mit einem unglücklichen Comeback

Drei Chancen zählt die Statistik für Union. Zwei davon gehen ins VfB-Tor. Gerade beim 1:2 macht Alexander Nübel, der sein Comeback feiert, eine unglückliche Figur, zeigt aber hinterher mit ehrlicher Selbstkritik Größe.

Stuttgarts Keeper zeigt Selbstkritik und damit Größe

Es ist die undankbarste Position. Ein Fehler und schon dürfen sich Gegner und ihre Anhängerschaft freuen. Torhüter pendeln zwischen Heldentum und Hölle. Beide Seiten der Medaille erlebten die Zuschauer in Berlin, wo Unions Frederik Rönnow zwar mächtig zu tun bekam, sich nicht weniger oft auszeichnen konnte, im Fall der Fälle auch noch das Spielglück in Form von Latte und Pfosten auf seiner Seite hatte und gefeiert wurde. Und seinem Stuttgarter Gegenüber Alexander Nübel, der so gut wie nichts zu tun hatte, aber dennoch zwei Gegentreffer kassierte. Einen haltbaren darunter, wie er selbst einräumt.

„Das kratzt nicht am Selbstvertrauen, es alarmiert vielleicht ein bisschen.“ (Alexander Nübel)

„Ich war eigentlich so gut wie nicht im Spiel“, erzählt der 28-Jährige. „Für mich war es sehr bitter.  Ich kriege zwei Schüsse aufs Tor und beide sind drin. “ Bei einem der beiden zieht sich Nübel nicht aus der Verantwortung und zeigt damit Größe.  „Das erste ist schwer, er (Torschütze Ilyas Ansah, d. Red.) nimmt den Ball sehr gut. Das zweite geht unter mir, seitlich an meiner Hand vorbei, durch. Ich glaube, der ist schon machbar“, so der Nationalkeeper erfrischend ehrlich.

Dass der VfB den Start in die Liga in den Sand gesetzt hat und dies Folgen für die Ritterrüstung der Schwaben haben könnte, sieht Nübel allerdings nicht. „Es kratzt nicht am Selbstbewusstsein, es alarmiert vielleicht ein bisschen. Es ist ein guter Weckruf, dass wir hellwach sein müssen, alles reinhauen müssen. In jedem Spiel. Wir müssen unsere Chancen nutzen. Vor allem die schwache erste Hälfte kostet Stuttgart Punkte.

Eine bessere zweite Hälfte reicht nicht

So wurde es aber das befürchtet schwergängige Spiel für den Pokalsieger, der sich nach verpatzter erster Hälfte an einer besseren zweiten festhält. „Es war besonders die erste Hälfte, die einem besseren Spielausgang im Weg stand. Da hatten wir wenig Spielfluss und haben viele Bälle zu einfach hergegeben“, sagt Fabian Wohlgemuth. „Nach der Pause hatten wir mehr Spielkontrolle, konnten das Geschehen weitgehend in der gegnerischen Hälfte halten. Wir haben mit einigem Aufwand versucht, Torgefahr heraufzubeschwören.“ Was allerdings erst spät in der 86. Minute belohnt wurde. Mit der für den Sportvorstand logischen Konsequenz. „So war es natürlich schwer, dem Spiel die gewünschte Wendung zu geben.“

Im Vorjahr wartete Münster in der 1. Pokalrunde

Am Dienstag müssen die Stuttgarter wieder ran. Als Titelverteidiger in der ersten DFB-Pokalrunde bei Zweitligist Braunschweig.  „Sie sind relativ gut in die Saison gestartet, deswegen wird es sehr, sehr eklig“, so Nübel, der an das Vorjahr erinnert. „Wir hatten letztes Jahr auch schon einen ekligen Start mit Münster.“ Damals gewann man gegen Zweitligaaufsteiger Preußen nach einer konzentrierten Leistung ungefährdet mit 5:0.

Der Fehlstart, der nach einem 1:3 in der Liga beim SC Freiburg, war abgewendet. Es folgten sieben Pflichtspiele mit zwei Siegen und vier Remis und nur einer Niederlage beim 1:3 in der Königsklasse bei Real Madrid. Ähnlich soll es auch diesmal laufen. Die Partie in Niedersachsen sei „für uns die nächste Gelegenheit, einen guten Einstieg in die Saison zu nehmen“, sagt Wohlgemuth. „In Berlin hat es an mancher Stelle noch geruckelt und wir haben nur phasenweise in die Nähe unserer Leistungsgrenze gefunden.“

„Mit dem Respekt vor dem Gegner fängt alles an.“ (Sportvorstand Fabian Wohlgemuth)

Wo Stuttgart besonders vor der Pause eher behäbig und zahnlos wirkte, Zweikämpfe und Bälle zu leicht verlor, Dynamik, Durchsetzungsvermögen und Wehrhaftigkeit vermissen ließ. Attribute, die gegen einen Gegner wie Union und auch Braunschweig unabdingbar sind. „Gegen die Eintracht sind unsere Sinne nochmal geschärft. Wir werden alles investieren, um zu einem Erfolgserlebnis zu kommen“, so Sportchef Wohlgemuth, der noch einmal betont: „Mit dem Respekt vor dem Gegner fängt alles an.“

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