Sein gemeinschaftlicher Patzer mit Angelo Stiller zum 1:2 gegen den FC Bayern leitete die 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern ein. Was München-Fan Boris Becker animierte, gegen Alexander Nübel zu sticheln. Stuttgarts Keeper kontert auf süffisante Weise.
Tennis-Star und Bayern-Fan stichelt gegen Stuttgarts Keeper
Ob er sich ein Vorbild an den zielstrebigen Kontern des erfolgreichen Rekordmeisters in den 90 und mehr Minuten zuvor genommen hat? Nübel fand jedenfalls eine originelle Replik auf Beckers verbale Online-Schmetterbälle. „Nübel macht einen unsicheren Eindruck“ und „Ein klarer Fehler des VfB-Torwarts. Aber das nehmen wir mit…“, erklärte der frühere Tennis-Star auf der Plattform X.
Konfrontiert damit, konterte Nübel: „Ich habe noch nie mit ihm gesprochen, würde es aber gerne. Vielleicht können wir uns ja dann mal kennenlernen, wenn er über mich schreibt.“ Der heute 57-Jährige, der sechs Grand-Slam-Turniere, davon dreimal das von Wimbledon gewonnen hat, ist für den Keeper „natürlich eine Legende. Deswegen würde ich sogar ein Foto mit ihm machen.“
Ob mit dem Tennisschläger oder mit Torwarthandschuhen ausgestattet sei dahingestellt. Womöglich ergibt sich auch in naher Zukunft, vielleicht 2026, wenn der bayrische Leiharbeiter zum FC Bayern zurückbeordert wird, die Möglichkeit eines Treffens. Gespannt darf man jedenfalls jetzt schon mal auf die kurzfristige Reaktion Beckers sein.
Gegen den Rekordmeister hatte Nübel seinerseits lange Zeit mit guten Reaktionen den Traditionsklub im Spiel gehalten. Bis der 28-Jährige gegen seinen Hauptarbeitgeber patzte. Ein Kurzpass auf Angelo Stiller ging gehörig schief. Hinter dem Mittelfeldmann lauerte Leon Goretzka auf genau diese Situation, luchste Stiller den Ball ab und erzielte das 1:2. Der Anfang vom schwäbischen Ende. „Natürlich war es falsch, den Ball zu spielen und ihn möglicherweise zu fordern“, sagt Trainer Sebastian Hoeneß in Hinsicht auf Keeper und Feldspieler. „Aber in der ersten Hälfte haben wir über diese Spielweise in vielen Situationen das Pressing gebrochen und die Bayern nicht in den Rhythmus kommen lassen. Fakt ist aber: In dieser Situation war es falsch.“
Nübel: „Der Ball ist zu riskant“
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Das sehen auch die direkt Beteiligten. „Der Ball ist zu riskant“, sagt Nübel. „In der Situation macht Leon das sehr, sehr gut. Er presst sehr schlau. Ich nehme das natürlich auf meine Kappe.“ Dennoch werden er und seine Teamkollegen diese Form des Spielaufbaus nicht verändern. „Das ist auf jeden Fall unser Stil. So wollen wir spielen.“ Ähnliche Anspiele „habe ich in der Saison schon öfters gespielt. Aber in dem Fall war es zu viel Risiko. In der Situation macht es mehr Sinn, wenn ich den Ball lang schlage.“
Mit der vierten Niederlage im sechsten Ligaspiel haben sich die Schwaben zur anstehenden Partie bei Holstein Kiel unter Druck gesetzt. Ein Sieg ist Pflicht, bevor es gegen Leverkusen und Frankfurt geht. Richtungsweisende Partien im Kampf um die internationalen Startplätze. Am liebsten um die Champions League. „Wir müssen gar nichts“, erwidert Nübel auf die Frage, ob man gewinnen müsse. „Aber wir wollen gerne. Wir freuen uns drauf, schöne Aufgaben: in Kiel, ein ekliges Spiel.“
Die Mannschaft sieht er trotz der mangelhaften Ergebnisse auf einem guten Weg. „Es geht langsam wieder aufwärts, finde ich. Man merkt es, die Leichtfüßigkeit, die Dynamik sind wieder ein bisschen zurück. Ich freue mich auf die nächsten Wochen.“ Boris Becker hin oder her.