Die Hoffnungen von Alexander Blessin, in Stuttgart etwas Zählbares mitzunehmen, ruhten vor allem auf einer leichten Entspannung der seit Wochen zugespitzten Personalsituation. Doch jetzt droht der nächste Ausfall: der von Abwehr-Chef Eric Smith.
Abwehr-Chef bricht Training ab
Der Schwede hatte in den letzten beiden Partien in Leverkusen (1:2) und gegen Werder Bremen (0:2) jeweils in der Entstehung des ersten Gegentreffers nicht gut ausgesehen, ist mit seinen Qualitäten in der Spieleröffnung und seiner Ausstrahlung für den Aufsteiger dennoch unverzichtbar. „Wir alle wissen, was Eric für eine Bedeutung für unser Spiel hat“, sagt der Coach. Am Mittwoch nun musste Smith die Trainingseinheit abbrechen, wurde an der Wade behandelt und stapfte dann vorzeitig in die Kabine.
Über die Schwere der Verletzung gibt es bislang keine Angaben, klar aber ist: Ein Ausfall des 27-Jährigen würde St. Pauli doppelt treffen. Zum eine ist er für Blessin ein „Unterschiedsspieler“, zum anderen ist die Dreierkette personell bereits ausgedünnt. Karol Mets fehlt wegen Problemen an der Patellasehne bereits seit der Rückkehr von den November-Länderspielen für Estland, für den Eckpfeiler verteidigt aktuell David Nemeth.
Wenn in der Vergangenheit bei Smith die Adduktoren Probleme bereitet hatten, war für ihn jeweils Hauke Wahl von der rechten Seite in die Mitte und Backup Adam Dzwigala auf die rechte Position in der Dreierkette gerückt. Aber: In dieser Woche hat der verlässliche und vielseitige Pole noch nicht trainiert.
Guilavogui steht wieder zur Verfügung
Eine Woche nach dem Duell gegen Werder ohne zehn Profis droht St. Pauli am kommenden Samstag damit der nächste Engpass, dieses Mal ganz hinten. Im Nord-Duell hatte vorn der Schuh gedrückt, weil neben dem Langzeitverletzten Elias Saad auch dessen Ersatzmann Morgan Guilavogui wegen Gelbsperre gefehlt hatte und das Tempodefizit durch Danel Sinani nicht kompensiert werden konnte.
Beim VfB steht nun Guilavogui wieder zur Verfügung, dafür könnte es in der Abwehr zum absoluten Notstand kommen. Noch regiert die Hoffnung, dass die Blessur bei Smith nicht schwerwiegend ist – und sich die Personallage zum Jahreskehraus beim Vize-Meister vielleicht doch ein wenig entspannt.