In der vergangenen Saison wurde Winter-Zugang Arnaud Nordin von den Autogrammjägern häufig mit Phillipp Mwene verwechselt, da er ihm ziemlich ähnlich sieht. Inzwischen hat sich der 27-Jährige jedoch einen eigenen Namen gemacht.
Endlich in der Mainzer Startelf
An den ersten vier Spieltagen stand Arnaud Nordin dreimal in der Startelf. Ob das so bleibt, ist offen, denn Jae-Sung Lee ist wieder fit und Trainer Bo Henriksen schwärmte bei der Pressekonferenz am Donnerstag in den höchsten Tönen von seinem 33-jährigen Offensivallrounder.
Dafür muss allerdings Ersatz für Anthony Caci gefunden werden, der bis zum Jahresende ausfällt. Neben Silvan Widmer und Nikolas Veratschnig kommt auch Nordin für diese Position infrage. Ein charmanter Nebeneffekt wäre, dass Henriksen die Mannschaft wenig ändern muss.
Die Position des Rechtsverteidigers wäre für Nordin nicht völlig ungewohnt, denn der Franzose hat sich auch schon als Schienenspieler verdient gemacht. Seine Stärken liegen allerdings in der Offensive, was auch seine Quote von 32 Toren in 198 Spielen der Ligue 1 im Trikot von AS Saint-Etienne und Montpellier HSC ausdrückt. In der Bundesliga wartet er noch auf seine erste Torbeteiligung.
Zu den Erstliga-Einsätzen in Frankreich kommen unter anderem acht Spiele in der Europa League hinzu. Sein Debüt gab Nordin ausgerechnet gegen Mainz 05, als der FSV in der Saison 2016/17 letztmals international spielte. Man sieht sich immer zweimal im Leben … An seine erfolgreichen Zeiten im Europapokal möchte der ehemalige Junioren-Nationalspieler in der kommenden Woche anknüpfen, wenn Mainz in der Conference League bei Omonia Nikosia gastiert.
Herr Nordin, in der vergangenen Saison hatten Sie nur Kurzeinsätze, jetzt standen Sie an den ersten vier Spieltagen bereits dreimal in der Startelf. Woher rührt diese Veränderung?
Als ich in der Winterpause kam, habe ich nur gelegentlich gespielt, war sogar einige Male nicht im Kader. Die Umstellung war etwas schwierig, ich habe Zeit gebraucht, um mich anzupassen. In der Sommervorbereitung habe ich hart gearbeitet und noch einiges dazugelernt. Jetzt will ich dem Trainer weiterhin zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann und dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann. Ich habe nun mehrmals von Anfang an gespielt und hoffe, dass es in den nächsten Spielen so bleibt.
Sie hatten recht unterschiedliche Rollen, was ist Ihre Lieblingsposition?
Ich fühle mich in der Offensive tatsächlich überall wohl, aber am liebsten spiele ich auf der rechten Seite.
Bo Henriksen hat Sie auch schon als Linksverteidiger aufgestellt …
…tatsächlich hatte ich das auch schon in Frankreich gespielt. Ich versuche immer zu helfen, wo es geht, und spiele da, wo der Trainer mich einsetzt. Es ist nicht meine Lieblingsposition, aber ich habe dort durchaus schon Erfahrungen gesammelt.
Anthony Caci fällt bis zum Winter aus. Können Sie auch Rechtsverteidiger?
Wie gesagt, rechts ist meine Lieblingsseite. Wenn der Trainer mich da sieht, ich wäre bereit.
Caci war Ihr Ansprechpartner auf dem Feld. Wird es für Sie nun schwieriger?
Natürlich bin ich traurig, dass er so lange ausfällt, aber da ich mich mit allen gut verstehe, denke ich nicht, dass es für mich auf dem Platz eine große Umstellung wird. Nichtsdestotrotz werde ich ihn dort vermissen. Wir haben 2021 zusammen in der Olympia-Auswahl gespielt und sind Freunde geworden.
Noch deutlich länger liegt das Spiel zurück, das Sie 2016 gegen Mainz bestritten haben. Erzählen Sie mal…
… es war der bisher letzte internationale Auftritt von Mainz und ich habe mit 18 mein Debüt in der Europa League für den AS St. Etienne gegeben. Ich wurde in der 59. Minute eingewechselt. Die Partie endete 0:0.
Wie groß ist die Vorfreude, dass es nächste Woche mit der Ligaphase in der Conference League losgeht?
Wir wollten unbedingt das Ziel erreichen, europäisch zu spielen. Das haben wir geschafft. Alle sind froh darüber: die Mannschaft, die Stadt, die Fans und der Verein. Wir freuen uns auf das Spiel in Zypern. Zunächst liegt unser Fokus jedoch auf dem bevorstehenden Bundesligaspiel gegen Dortmund.
Kaishu Sano hat beim 4:1 in Augsburg sein erstes Bundesligator geschossen. Wann ist es bei Ihnen soweit?
Kaishu ist ein überragender Spieler und Mensch. Wir haben uns sehr für ihn gefreut. Selbstverständlich will man als Offensivspieler immer Tore schießen oder vorbereiten. Ich wünsche mir, dass es nicht mehr lange dauert.
Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison mit Mainz gesetzt?
Wir wollen in allen Wettbewerben so erfolgreich wie möglich sein. Ich persönlich will weiter hart an mir arbeiten, damit der Trainer nicht an mir vorbeikommt. Und, wie schon gesagt, will ich Tore schießen und vorbereiten.
Wie oft werden Sie außerhalb des Platzes mit Phillipp Mwene verwechselt?
Zu Beginn ist es tatsächlich häufiger passiert, dass ich als Phillipp angesprochen wurde. Wir haben eine ähnliche Statur und sehen uns etwas ähnlich. Mittlerweile kommt es nicht mehr so häufig vor.
Wie eng ist Ihr Kontakt zu Kylian Mbappé?
Als Jugendliche waren wir zusammen im Ausbildungszentrum des französischen Fußballverbandes. Wir haben zusammen Fußball gespielt, sind zusammen zur Schule gegangen und haben fast sieben Tage die Woche zusammen verbracht. Das war cool, wir verstehen uns sehr gut, Kylian ist ein guter Kerl. Später, als wir beide in der Ligue 1 gespielt haben, haben wir oft die Trikots getauscht. Seitdem wir beide nicht mehr in Frankreich sind, haben wir aber kaum noch Kontakt.

