Es wäre eine sportlich nachvollziehbare, finanziell aber schmerzhafte Rückkehr: Aus diesen Gründen wirbt Freiburg um St. Paulis Außenverteidiger Philipp Treu (24), den der SC vor zwei Jahren ablösefrei ans Millerntor ziehen ließ.
Außenverteidiger startete bei St. Pauli durch
Bisher hat noch keine Freiburger Stammkraft der abgelaufenen Saison den Verein verlassen. Aber auch ohne bereits verbuchte Millionen-Erlöse geben die SC-Verantwortlichen auf der Zugangsseite weiter Gas. Nachdem Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach für die drei Offensivkräfte Cyriaque Irié (19), Yuito Suzuki (23) und Derry Scherhant (22) bereits 18,5 Millionen Euro an Sockelablöse locker gemacht haben, könnte der nächste Millionen-Transfer folgen. Der SC bemüht sich intensiv um St. Paulis Außenverteidiger Philipp Treu, worüber die Bild zuerst berichtet hatte.
Es wäre eine für beiden Seiten sportlich nachvollziehbare, finanziell aus Freiburger Sicht aber auch schmerzhafte Rückkehr. Treu war 2017 als 16-Jähriger aus Leipzig in den SC-Nachwuchs gewechselt und hatte vor allem zwischen 2021 und 2023 in den beiden Drittligasaison der U 23 als Stammkraft überzeugt.
Den relativ großen Sprung zu den 2023 wie jetzt auch wieder als Fünfter für die Europa League qualifizierten Profis, trauten die SC-Verantwortlichen dem 1,73-Meter-Mann aber offenbar nicht zu. Treu durfte nur hin und wieder im Training und in Testspielen des Teams von Christian Streich mitwirken – und im Sommer 2023 ablösefrei ans Millerntor wechseln.
Leistungsträger bei St. Pauli
Bei den Kiezkickern startete der gebürtige Heidelberger dann allerdings durch, zählte ab November 2023 im Zweitliga-Meisterjahr und durchgehend in der abgelaufenen Bundesliga-Saison zu den Leistungsträgern. 2024/25 kam Treu in 33 Liga-Einsätzen (alle Startelf) auf drei Vorlagen, überzeugt fußballerisch mit, auch mit Zug nach innen, als griffiger Zweikämpfer und offensives Schwungrad.
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Auch, wenn Treu deutlicher öfter auf der linken (25-mal) als auch der rechten Außenbahn (8-mal) agierte, wäre der Rechtsfüßer beim SC vor allem rechts eingeplant. Links ist weiterhin das Revier von Kapitän Christian Günter und Herausforderer Jordy Makengo, der das Freiburger Urgestein im Saisonfinale erstmals für mehrere Partien auf die Bank verdrängte. Mit dem Franzosen soll deshalb der Vertrag verlängert werden.
Besonders SC-Trainer Julian Schuster hält nach kicker-Informationen große Stücke auf Treu, den er in seiner Zeit zwischen 2018 und 2024 als Verbindungstrainer zum Freiburger Nachwuchs eng begleitete. Treu wäre neben dem sportlich reizvollen Aufstieg zu einem Europacup-Starter durch eine Rückkehr in den Breisgau auch wieder näher an seiner im Raum Heidelberg lebenden Familie.
Konkurrent für Kübler
Beim Sport-Club würde Treu, der 2024/25 mit einem Top-Speed von 34,68 km/h als schnellster St.-Pauli-Profi gemessen wurde, rechts hinten in Konkurrenz zu Lukas Kübler (32) treten. Der Routinier steht schon vor seinem elften Jahr beim SC, muss sich in Sachen Tempo aber nicht verstecken, kam 2024/25 auf 34,3 km/h und in der Saison davor sogar noch auf 36,08 km/h.
Küblers langjähriger Positionsrivale Kiliann Sildillia, der ihn vor allem während neun Partien der Rückrunde mit starken Leistungen erst vertreten und dann verdrängt hatte, steht nach einigen gescheiterten Anläufen in jüngster Vergangenheit vor seinem Abschied nach fünf Jahren Freiburg. Es wäre mit Blick auf das Vertragsende 2026 die letzte Möglichkeit für den SC, für den französischen Olympia-Silbermedaillengewinner noch eine Millionen-Ablöse zu generieren.
Der SC scheint aber wie beim Offensivtrio bereit, eventuell bereits vor einem Erlös zu investieren. Der FC St. Pauli, der Treu am liebsten halten möchte, stellt sich eine Ablöse im höheren einstelligen Millionen-Bereich vor, die der SC naturgemäß drücken möchte. Zumal er diesen Spieler vor gut zwei Jahren deutlich günstiger hätte halten können.
