In Mainz dürfte Arthur seine nächste Startelf-Chance erhalten, nachdem sein jüngster Joker-Auftritt gegen Union die Hoffnungen auf seinen Durchbruch neu geweckt hat. Daran, ob ihm dieser gelingt, hängt auch eine andere Entscheidung von Bayer.
Brasilianer winkt Startelf in Mainz
Am Samstag winkt ihm die nächste Chance. Bei der Partie in Mainz sollte Arthur mal wieder in der Leverkusener Startaufstellung erscheinen. Die Rahmenbedingungen sprechen allesamt dafür: Zum einen, weil der Brasilianer jüngst beim 2:0-Sieg gegen Union als Joker überzeugte. Zum anderen, weil seine schärfsten Rivalen um den Job auf der rechten Schiene allesamt nicht topfit sind.
Vazquez und Tella sind noch nicht bereit für die Startelf
So sind der angeschlagene Lucas Vazquez und auch Nathan Tella, der einen Monat lang an Knieproblemen laborierte, für den Samstag bestenfalls Kandidaten als Einwechselspieler. Haben doch beide Akteure vergangene Woche gar nicht und diese Woche, wenn überhaupt, bislang noch nicht komplett mit der Mannschaft trainiert. Youngster Axel Tape (18) fällt ohnehin mit einer Muskel-Sehnen-Verletzung im Oberschenkel bis Ende November aus.
So dürfte Kasper Hjulmand die Entscheidung leicht fallen, Arthur in Mainz auf der rechten Seite zu positionieren. Eine Aufgabe, für die der 2023 für sieben Millionen Euro Ablöse von Amercia FC aus Rio de Janeiro gekommene Nationalspieler (ein Einsatz) grundsätzlich alles mitbringt: Schnelligkeit, Technik, Dribbelstärke. Das Problem: Diese Qualitäten hat man von Arthur bislang bei Bayer nicht mehr wirklich gesehen, nachdem dieser sich im Sommer und später noch mal im Herbst je eine schwere Oberschenkelverletzung zugezogen hatte und fast die komplette Saison ausgefallen war.
In Leverkusen war der Brasilianer fast schon abgeschrieben
In Leverkusen hatten sie den talentierten Außenverteidiger fast schon abgeschrieben. Doch die 45 Minuten gegen Union haben die Hoffnungen neu geweckt, dass der Rechtsfüßer, der auch links spielen kann, doch noch bei Bayer der Durchbruch gelingen könnte.
Dafür erhält er am Samstag wohl seine nächste Chance in der Startelf, in der er zuletzt beim 1:2 gegen Hoffenheim zum Saisonauftakt stand und nach schwachen ersten 45 Minuten (kicker-Note 5) das Feld räumen musste. Danach war der 22-Jährige in der Liga erst einmal außen vor, stand am 3. und am 5. Spieltag nicht im 20-köpfigen Aufgebot, bis er Anfang Oktober nach Tapes Verletzung in der Champions League gegen Eindhoven für den Franzosen eingewechselt worden und später am Ausgleich der Niederländer zum 1:1-Endstand beteiligt war.
Arthur besitzt beste Voraussetzungen, versteckte diese aber lange fast perfekt
Bis er sich gegen Union eindrucksvoll zurückmeldete, schien die Geschichte von Arthur und Bayer 04 bereits zu Ende erzählt. Jetzt ist ihm angeraten, eine seiner sonst vielleicht letzten Chancen in Leverkusen zu nutzen. In Leverkusen wäre man heilfroh, wenn es so käme. Bringt Arthur doch genau die Fähigkeiten mit, die auf dieser Position nach dem Verkauf von Jeremie Frimpong zum FC Liverpool so sehr vermisst werden: Mut im Dribbling und überdurchschnittliche Dynamik, die der Brasilianer aber zuletzt nahezu perfekt versteckte.
Gelingt es Arthur, sich doch noch durchzusetzen, würde dies auch die Leverkusener Planungen massiv beeinflussen. Fand der Werksklub im Sommer doch keinen Frimpong-Ersatz, der dem Profil des niederländischen Nationalspielers auch nur ansatzweise nahekam. Am Ende verpflichtete man mit Lucas Vazquez eine spielstarke, aber eben auch die kleinen Kombinationen bevorzugende Lösung, die die gegnerische Defensive eben nicht regelmäßig mit Tiefenläufen vor die notwendigen Aufgaben stellt.
Am liebsten würde Bayer die Lösung für rechts im eigenen Kader finden
So sondiert Bayer grundsätzlich den Markt nach einem dynamischen Schienenspieler für die rechte Seite. Am liebsten wäre es den Verantwortlichen allerdings, wenn sie diesen in den eigenen Reihen finden würden. Jetzt liegt es an Arthur, die Leverkusener Suche vorzeitig zu beenden.

