Eigentlich sollte Victor Boniface per Leihe mit Kaufoption zu Milan wechseln. Doch nach dem nicht bestandenen Medizincheck sind die Möglichkeiten für den Stürmer stark eingeschränkt.
Interesse aus Golfstaaten
Wie geht es weiter mit Victor Boniface? Die Situation um den Mittelstürmer von Bayer 04 ist vertrackt. Hat der bei der AC Mailand nicht bestandene Medizincheck doch die Möglichkeiten für den 24-jährigen Angreifer massiv eingeschränkt, einen neuen Verein zu finden – zumindest für einen permanenten Transfer.
Wer zahlt schon eine zweistellige Millionenablöse für einen Spieler, hinter dessen Sporttauglichkeit aufgrund eines nicht mehr jungfräulichen Knies ein Fragezeichen steht? Selbst eine Leihe mit einen Gebühr in Millionenhöhe stellt schon ein Risiko dar, weshalb sich die Frage stellt, welche Optionen Bayer und Boniface noch bleiben.
In Europa wohl nur eine kostenfreie Leihe möglich
In Europa scheint es nur noch möglich, dass sich ein Klub auf eine kostenfreie Leihe einlässt, nur das Gehalt des nigerianische Nationalspielers übernimmt. Eine Variante, die aber für Bayer finanziell wenig attraktiv ist.
Eine andere wäre es zu versuchen, den Angreifer wieder aufzubauen und in Form zu bringen, um dessen zweifellos vorhanden Qualitäten zumindest als Joker und Rotationsspieler zu nutzen. Inwieweit die Knieprobleme, wegen denen Boniface in der Vorbereitung immer wieder kürzer treten musste, dies zulassen, ist schwer abzuschätzen.
Rolfes‘ Worte lassen Zweifel
Skepsis ist bei Boniface angebracht. Auch wenn dieser am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainierte. Erklärte Geschäftsführer Simon Rolfes doch vor Bonifaces Medizincheck in Mailand angesichts der Konkurrenzsituation im Kader mit Patrik Schick („Er ist unser Stürmer Nummer 1“), dem 19-jährigen Talent Christian Kofane („Er macht es richtig gut“) und eben Boniface zu den körperlichen Problemen von Letzterem in den Wochen zuvor: „Boni konnte am Anfang in der Vorbereitung am Anfang leider nicht so die Belastung gehen.“ Dass ein Wechsel im Raum stehe, „das ist ein Thema, das sich dadurch entwickelt hat, dass Boni nicht so belastbar war. Es ist besser geworden, aber die Frage ist, können wir ihm die Möglichkeiten bieten, dass es wieder richtig gut wird.“
Das klang nicht danach, dass man Boniface unbedingt halten wolle. Doch wo könnte der Sturmtank noch einen Abnehmer finden? Dies kann nur ein Klub sein, für den das finanzielle Risiko einer Verpflichtung keine bedeutende Rolle spielt und der rein auf die Chance mit Boniface spekuliert. Ein Klub aus der Saudi-Pro-League, aus der Al-Nassr im Januar kurz vor einer Verpflichtung des Stürmers stand, könnte sich so einen Versuch leisten.
Transferfenster in den Golfstaaten deutlich länger
Und in der Tat soll es aus dem Bereich der Golfstaaten zumindest loses Interesse an Boniface geben. Günstig dabei für Bayer und Boniface: Die Transferfenster schließen dort deutlich später als das in der Bundesliga. So können in Saudi-Arabien Spieler noch bis zum 11. September, in Katar bis zum 16. September und in den Vereinigten Arabischen Emiraten sogar bis zum 2. Oktober unter Vertrag genommen werden.

