Nachdem ManCity den Transfer von Lens‘ Abdokudir Khusanov nach Leverkusen zunichte machte, sucht Bayer weiterhin einen Innenverteidiger. Für den Langzeitverletzten Martin Terrier soll ebenfalls Ersatz kommen.
Mbamba-Leihe nach Düsseldorf könnte abgebrochen werden
Seitdem sich Jeanuel Belocian (19) im Januar im Testspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen (2:0) einen Kreuzbandriss zugezogen hat, ist klar, dass der deutsche Double-Gewinner in der Innenverteidigung personell nachlegen muss. Denn mit nur vier gelernten Abwehrspielern für die drei Positionen in der meist praktizierten Dreierkette wird der Spiele-Marathon bis Saisonende kaum zu bewältigen sein.
Bei der Suche nach einer Verstärkung wäre Bayer 04 beinahe fündig geworden. Stand der Klub doch nach Informationen aus Frankreich in aussichtsreichen Verhandlungen mit dem RC Lens wegen Abdukodir Khusanov. Für den 20-jährigen Usbeken hatte Bayer demnach mehr als 20 Millionen Euro Ablöse geboten, ehe das krisengebeutelte, aber extrem zahlungskräftige Manchester City dazwischenfunkte und sich den spielstarken Innenverteidiger schnappte.
Bei Man-Citys Offerte für Khusanov war Bayer machtlos
Bei mehr als 40 Millionen Euro Ablöse, die die Engländer offerierten, war Bayer natürlich raus aus der Verlosung für das Abwehrtalent, das inzwischen zu den Skyblues gewechselt ist. Khusanov wäre eine Top-Lösung gewesen. Ein Spieler, der sofort hilft, aber auch perspektivisch gepasst hätte, um im Sommer einen der beiden ablösefreien Abgänge von Abwehrchef Jonathan Tah (Vertrag läuft aus) und Rechts- und Innenverteidiger Nordi Mukiele (Leihgeschäft mit PSG endet) aufzufangen.
Ob eine solche ideale Option jetzt noch auf dem Markt greifbar ist, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass Bayer jetzt auf eine Leihe zurückgreifen muss. Dasselbe gilt für die Lücke im Angriff, die durch den Achillessehnenriss von Martin Terrier gerissen wurde. Auch hier besteht Handlungsbedarf.
Auf das genaue Profil der Neuen legt sich Rolfes nicht fest
Am Dienstagabend nach der 1:2-Niederlage bei Atletico Madrid bestätigte Simon Rolfes die Leverkusener Bemühungen: „Natürlich schauen wir, was an sich nicht unser Plan war für den Winter, jetzt was zu machen. Durch die beiden langen Ausfälle beschäftigen wir uns natürlich damit.“
In welchem Umfang und mit welchem Spielertypen sich Bayer verstärken möchte, ließ der Geschäftsführer offen. Man werde sehen, „wie schnell und ob und wann und wo, auf welcher Position genau, mit welchem Spieler. Aber natürlich schauen wir uns intensiv um, um vielleicht eine gute Lösung zu finden.“
Manager möchte die Erwartungen nicht zu groß werden lassen
Rolfes sprach in der Einzahl, was wohl nur dazu dient, die Erwartungen nicht zu groß werden zu lassen. Sind Spieler, die Bayer wirklich weiterhelfen, doch gerade im Winter alles andere als einfach zu bekommen. Die Frage, ob Bayer beide Positionen besetzen wolle, beantwortete Rolfes nur vage. „Das werde ich jetzt nicht im Detail sagen. Wir haben jetzt noch zwei Wochen, dann steht es sicher fest“, so der Manager.
Den Bedarf stellt Rolfes nicht ansatzweise in Frage, hat Bayer doch auf Sicht zu wenig einsatzfähige Spieler. „Unsere Stärke war auch, dass wir einen Kader haben, um auch in drei Wettbewerben zu spielen, auch mit vielen englischen Wochen. Und das versuchen wir jetzt, auch wieder einzustellen.“
Mbamba-Leihe zu Fortuna könnte abgebrochen werden
Keine Rolle spielt dabei der noch zu Fortuna Düsseldorf ausgeliehene Noah Mbamba. Der Zweitligist, bei dem der Belgier am Wochenende nicht im Spieltagsaufgebot stand, möchte die Leihe abbrechen, weil der Mittelfeldakteur nicht die erhoffte Rolle spielt und nicht zum Zuge kommt. Ergibt sich eine andere, mehr Einsatzzeit versprechende Option im deutschen Unterhaus oder im Ausland, wäre ein Standortwechsel für alle Beteiligten sinnvoll.