Der VfL Bochum muss den schweren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Auf Sport-Geschäftsführer Dufner wartet ein ereignisreicher Sommer, zwölf bis 15 Neuzugänge sind zu erwarten. Der Plan: Der Kader soll jünger und temporeicher werden.
Mehr Jugend, mehr Tempo
Von einem „versöhnlichen Ende“ sprach Bochums Geschäftsführer Sport Dirk Dufner nach dem 2:0 des VfL beim FC St. Pauli bei Sky. „Es ist gut für die Jungs, dass sie so aus der Saison rausgehen.“ Auch, wenn es am enttäuschenden Platz 18 und dem Abstieg nichts mehr ändern konnte.
Der VfL muss in der kommenden Spielzeit erstmals seit der Saison 2020/21 wieder in der 2. Bundesliga starten. Ein Faustpfand dürften zweifelsohne die Fans sein, die die Mannschaft schon in der Vorwoche zuhause trotz des Abstiegs feierten und auch nach Hamburg „wie immer zahlreich mitgereist sind, obwohl wir nichts mehr zu gewinnen hatten“, lobte der Sport-Geschäftsführer den vollen Gästeblock. Doch allein das wird nicht reichen.
Zwölf bis 15 Neue für den VfL
„Der Umbruch wird relativ groß sein“, blickte Dufner auf einen voraussichtlich ereignisreichen Sommer für ihn und die weiteren Verantwortlichen in Bochum. „Es verlassen uns einige Spieler, es wollen uns noch einige Spieler verlassen.“ Auf der anderen Seite dürften zwölf bis 15 neue Profis zum Verein stoßen. Schon seit einigen Wochen arbeite man in Bochum an der Zweitliga-Mannschaft. „Das ist eine enge Zusammenarbeit, vor allem zwischen dem Trainer, seinem Team und mir. Ich habe ein gutes Gefühl, wir kommen ganz gut rein in die Kaderzusammenstellung und ich denke, dass wir auch in nächster Zeit das ein oder andere verkünden können.“
Dabei sei weiterhin klar, dass „der VfL Bochum nicht der Spitzenreiter in Sachen Gehaltsexplosion“ sein wird. „Wir werden vernünftig wirtschaften, aber wir werden schon einen ordentlichen Etat zusammenbringen, sodass wir auf jeden Fall die Möglichkeit haben, vorne mitzuspielen“, kündigte Dufner an. Dieser Etat soll sich nach kicker-Informationen auf 23 bis 25 Millionen Euro belaufen.
Jünger, mehr Tempo und eine neue Mentaliät
Auch an der Kaderzusammenstellung soll sich im Zuge des Umbruchs etwas ändern: „Wir wollen jünger werden, wir wollen auch darauf achten, dass wir ein bisschen mehr Tempo in die Mannschaft kriegen und vor allem müssen wir die Mentalität ändern.“ Was das konkret heißt? „In den letzten Jahren haben wir immer mehr Spiele verloren als gewonnen. Wenn wir aufsteigen oder vorne mitspielen wollen, dann müssen wir mehr gewinnen als verlieren.“ Für das nächste Jahr brauche es eine „Siegermentalität“.
Diese Mentalität vorleben soll unter anderem weiterhin Anthony Losilla. Der 39-jährige Franzose, der am Millerntor sein 364. und letztes Spiel für den VfL absolvierte, wird dem Klub erhalten bleiben und wechselt in den Trainerstab. Das hatte Dieter Hecking bereits auf der Presskonferenz vor dem Saisonfinale angekündigt, Dufner bestätigte den Verbleib des Fanlieblings. „Toto wird im Übergangsbereich eingesetzt, wo er gerade den Jugendspielern mit seiner Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch das Übergangstraining leiten soll“, erläuterte der Geschäftsführer Sport die neue Rolle des Routiniers.
Koscierski feiert sein Debüt
Einer dieser Jugendspieler, denen Losilla künftig dabei helfen soll, den Sprung zu den Profis zu schaffen, ist Kacper Koscierski. Der 17-jährige Rechtsverteidiger durfte am 34. Spieltag erstmals Bundesliga-Luft schnuppern. „In diesem Stadion ist das schon ein besonderer Einstand, ein besonderes erstes Bundesligaspiel. Der wird bestimmt nicht schlafen können“, freute sich Dufner für „den Kleinen“. Ein weiterer versöhnlicher Umstand beim vorerst letzten Bundesligaspiel des VfL Bochum.