Der FC Heidenheim hat 2024 Höhen und Tiefen erlebt – aktuell ist die Stimmung an der Ostalb gedrückt. Kein Wunder nach zehn Spielen ohne Sieg. Für die Niederlage in Bochum hatte Coach Frank Schmidt eine klare Erklärung.
Heidenheim in der Krise
„Der Druck war zu groß. Bochum hat mit viel Leidenschaft und viel Wucht nach vorne gespielt“, sagte Schmidt nach dem 0:2 beim VfL bei DAZN und meinte, dass bereits das frühe Gegentor „ein bisschen symptomatisch“ für das gesamte Spiel gewesen sei. „Wir kommen nicht in den Zweikampf, der Ball kommt in den Rücken und wir sind nicht eng dran. Ähnlich äußerte sich dann auch Niklas Dorsch. „Wir verpassen es wieder, gut ins Spiel zu starten. Und mit dem Fußball, den Bochum spielt und der Stimmung hier war es ein sehr ekliges Spiel.“
Das der Bochumer Sieg am Ende in Ordnung ging, bestritt der 26-Jährige nicht. „Sie haben das Spiel relativ einfach gehalten. Sie waren uns in vielen Situationen einfach einen Schritt voraus, besser im Zweikampf und sie haben unsere Konter sehr gut unterbunden, sodass wir gar nicht ins Spiel kommen konnten.“
Schmidt aber wollte seinen Spielern „keinen Vorwurf machen“ – und das nicht ohne Grund. So habe der VfL im Gegensatz zu Heidenheim „eine normale Woche gehabt und das hat eine große Rolle gespielt. Mit der Belastung der ganzen Wochen haben wir es nicht geschafft, richtig dagegenzuhalten. Wir sind wieder am Ende einer englischen Woche. Jeder hat sein Bestes gegeben, aber man muss ehrlich sein: Es hat nicht gereicht.“
„Die Zeit des Redens ist vorbei“
Kevin Müller ärgerte sich sehr, verwies darauf, dass es eben „nicht nur ein frustrierender Jahresabschluss“ gewesen sein, sondern dass man „seit Wochen die Leistung, die notwendig ist, nicht auf den Platz“ bekomme. „Wir kriegen mit dem ersten Schuss das Gegentor, die Kulisse kommt, die Beine sind direkt schwer und die letzten Spiele sind in den Köpfen drin“, so der Torhüter, für den die derzeitige Misere auch eine mentale Frage zu sein scheint: „Es ist ein Rucksack, der von Woche zu Woche und Spiel zu Spiel immer schwerer wird.“
Für den 33-Jährigen ist klar, dass man momentan „einige Baustellen“ habe, die man „dringend angehen“ müsse, andererseits sei „die Zeit des Redens auch vorbei. Gesprochen haben wir in den letzten Wochen genug. Wir müssen einfach mal machen.“
Jetzt aber steht zunächst die kurze Winterpause an – und die gilt es für sich zu nutzen, um den Kopf auch mal freizubekommen und „neue Ressourcen zu sammeln“, wie Müller betonte. Das sei „jetzt unfassbar wichtig“. Dorsch ergänzte: „Wir mussten viel leiden, haben viele Rückschläge einstecken müssen und hatten leider sehr wenig Erfolgserlebnisse in letzter Zeit.“ Im neuen Jahr gilt es dann, „mit frischem Kopf und Körper alles in die Rückrunde zu legen, um die Klasse zu halten“.