Der FC Bayern plant im Winter keinen Neuzugang ein – zu 100 Prozent schloss Sportdirektor Christoph Freund das jedoch nicht aus.
Tel soll trotz Chelsea-Gerüchten bei Bayern bleiben
Mathys Tel kennt das Gerede um seine Person, im Guten wie im Schlechten. Als 17-Jähriger kam er für 28 Millionen Euro zum FC Bayern, als 18-Jähriger unterschrieb er nach wichtigen Joker-Toren einen besser dotierten Vertrag bis 2029. Und als 19-Jähriger befindet er sich im ersten gewaltigen Tief seiner immer noch sehr jungen Profi-Karriere.
Nach wie vor spaziert der französische U-21-Nationalspieler ohne Tor und Vorlage durch die Saison, dafür aber mit reichlich Nebengeräuschen. Vor Weihnachten hatte sich Tel mit seinem Berater, Trainer Vincent Kompany sowie Sportdirektor Christoph Freund und Sportvorstand Max Eberl zusammengesetzt und den Entschluss gefasst, sich beim FC Bayern durchbeißen und nicht verleihen lassen zu wollen.
Es folgten ein wieder mal unglücklicher Joker-Einsatz beim Test in Salzburg (6:0) und keine einzige Spielminute beim Pflichtspiel-Jahresauftakt in Gladbach (1:0). Am grundsätzlichen Plan hat sich laut Freund trotzdem nichts geändert. „Das klare Ziel von allen Beteiligten ist, dass Mathys bei uns den Durchbruch schafft“, erklärte der Sportdirektor am Dienstag. „Wir glauben daran, Mathys glaubt daran. Deshalb ist das aktuell kein Thema für uns, dass wir uns mit anderen Sachen beschäftigten.“
„Dann ist das kein Thema, dass wir in der Offensive wen dazu holen.“ (Christoph Freund)
Zu 100 Prozent schloss der Österreicher ein mögliches Umdenken zwar nicht aus („Wenn ein Spieler wie Mathys Tel nicht so viele Spielminuten bekommt wie erwünscht oder wie wir uns das vorgestellt haben, dann spricht man darüber“), berichtete jedoch mehrfach von „guten Gesprächen“ und betonte: „Das ist unser klarer Plan, dass wir das mit Mathys durchziehen beim FC Bayern München. Das kann er schaffen, davon sind wir überzeugt. Dann werden wir nicht viel machen.“
Also auch keinen Neuzugang im Winter holen, so wie immer geplant. Den bei Bayern gehandelten und besprochenen Christopher Nkunku vom FC Chelsea kennt und schätzt Sportvorstand Max Eberl aus gemeinsamen Leipziger Zeiten, er sei jedoch „kein Thema“, wie Freund versicherte: „Wenn es so ist, dass wir weiter so in die Saison gehen – und das ist unser Plan -, dann ist das kein Thema, dass wir in der Offensive wen dazu holen. Weil wir da gut aufgestellt sind. Qualitativ und in der Anzahl.“
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Zumal die Frage wäre, wo der in London unzufriedene Nkunku beim FCB überhaupt auflaufen sollte. Von 172 Pflichtspielen für RB (70 Tore, 60 Assists) bestritt er 98 als Stürmer oder hängende Spitze, in gerade mal 34 kam er auf der linken oder rechten Außenbahn zum Einsatz, die im RB-System nicht die klassische Flügelposition wie in München bedeutet.
Bayerns schwache Flügel – Nkunku nur Ersatzspieler
Und wenn beim FC Bayern theoretisch irgendwo Bedarf herrscht, dann auf den eher lahmenden Flügeln. Dort kommt der gute Sommer-Einkauf Michael Olise wettbewerbsübergreifend auf 19 Scorerpunkte, dessen drei Positionskonkurrenten Serge Gnabry, Leroy Sané und Kingsley Coman bringen es zusammen auf 18.
Nkunku dagegen traf in sieben Conference-League-Spielen zwar siebenmal (dazu drei Vorlagen), durfte unter Trainer Enzo Maresca jedoch nur dreimal in der Premier League von Anfang an ran (zwei Tore), darunter die Begegnungen gegen den abgeschlagenen Letzten Southampton sowie gegen den Drittletzten Ipswich.