Am Ende der Vorsaison machte Freiburgs Mittelfeldspieler Johan Manzambi so auf sich aufmerksam, sodass er erstmals in die Schweizer A-Nationalmannschaft berufen wurde. Jetzt stach er auch in der ersten DFB-Pokalrunde in Lotte hervor.
19-jähriger Schweizer überzeugt auf der Zehn
Nach gut einer halben Stunde hätte Johan Manzambi den Sport-Club beim Regionalligisten Sportfreunde Lotte beinahe schon in Führung gebracht. Nach einer Flanke des späteren Torschützen Eren Dinkci köpfte der 19-Jährige aus kurzer Distanz an die Latte. „Leider ging der nicht rein, aber beim nächsten Mal treffe ich hoffentlich“, sagte Manzambi nach dem 2:0-Sieg der Freiburger in Ostwestfalen.
Der Schweizer gehörte neben Verteidiger Matthias Ginter und Offensivspieler Dinkci zu den besten Freiburgern beim Pflichtspielauftakt. Dabei hätte er möglicherweise gar nicht gespielt, wenn nicht Stürmer Igor Matanovic kurzfristig ausgefallen wäre. Der Neuzugang aus Frankfurt „hätte sehr gute Karten gehabt, wenn er bei 100 Prozent gewesen wäre“, sagte Trainer Julian Schuster. Dann hätte vielleicht Lucas Höler, Schütze des zweiten SC-Treffers, hinter der Spitze Matanovic gespielt und nicht ganz vorne. So aber spielte Manzambi hinter Höler.
Vielseitig im Mittelfeld
„Letztes Jahr habe ich auch schon auf der Zehn gespielt. Ich bin mit mir sehr zufrieden“, sagte der bei Servette Genf ausgebildete Manzambi, der als 17-Jähriger zum Sport-Club kam. Grundsätzlich sieht er sich als „Achter, ein Box-to-Box-Spieler“, wie er sich im kicker-Gespräch im Trainingslager in Schruns (Österreich) beschrieb, aber er könne auch als Sechser, auf dem Flügel oder als Zehner spielen.
In der vergangenen Saison hatte er elf Einsätze in der Bundesliga und erzielte zwei Tore: das Siegtor beim 2:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach und den zwischenzeitlichen Ausgleich beim 2:1-Erfolg in Kiel.
Für einen Startelfeinsatz Manzambis in Lotte sprach auch die zu erwartende Taktik der Gastgeber. „Wenn wir einen Gegner haben, der tief steht, dann brauchst du diese Eins-gegen-eins-Momente – und da hat er natürlich absolut seine Qualitäten und das hat er auch in den letzten Wochen schon gezeigt“, sagte Schuster. „Da hat er natürlich immer wieder für Momente gesorgt.“
Aus dem Spiel heraus war der Lattenkracher des 19-Jährigen die beste Chance. Die Tore fielen nach Standards, einem Einwurf und einem Freistoß. „Die Geduld, die Akzeptanz der Bedingungen und defensiv nichts zugelassen zu haben, da sehr konzentriert gewesen zu sein – das ist ein Gesamtpaket, eine Leistung, die ausreicht, um eine Runde weiterzukommen“, zeigte sich der SC-Coach zufrieden.
Es sei schwierig gewesen, „hinter die Kette zu kommen“, so Schuster, „da brauchst du auch Präzision und diese Momente im Eins-gegen-eins – die hatten wir vor allem über Johan, der auch was kreieren kann“. Davon wünscht er sich insgesamt allerdings mehr, um auch aus dem Spiel heraus mehr Chancen zu haben. „Das sind Elemente, wo wir uns einfach steigern wollen. Das Thema hatten wir auch schon in der letzten Saison“, sagte der SC-Trainer.
Manzambi kann sich nicht nur deshalb berechtigte Hoffnungen auf mehr Einsätze als in der Vorsaison machen, weiß aber, dass er „dafür sehr viel arbeiten muss“, weil der Sport-Club „eine sehr gute Gruppe mit sehr hoher Qualität hat“.

