Bevor neun Mainzer Profis zu ihren Nationalmannschaften abreisten, gab es nach dem 0:4 beim HSV direkt nach dem Abpfiff in der Kabine eine Aussprache. In der Bundesligapause sollen sich die Spieler auf alte Tugenden besinnen und die Köpfe freibekommen.
Trainer und Spieler kamen zu Wort
Sportvorstand Christian Heidel hatte schon direkt nach dem Abpfiff das Gespräch mit Nadiem Amiri gesucht, der wieder die Kapitänsbinde trug und für seine kritischen Worte bekannt ist. Gegenüber DAZN redete der Mittelfeldmann trotzdem Klartext und sprach von einer „bodenlosen Konterabsicherung“. Mainz kassierte die höchste Niederlage seit dem 1:8 beim FC Bayern im März 2024.
Nach den verpflichtenden Interviews mit den übertragenden Sendern trommelte Mainz die komplette Mannschaft zu einer spontanen Aussprache in der Kabine zusammen. „Wir haben uns konstruktiv ausgesprochen. Der Trainer und auch der eine oder andere Spieler kamen zu Wort. Ich denke, das war wichtig vor dem Beginn der Länderspielpause“, erklärte Sportdirektor Niko Bungert. Amiri wünscht sich, dass die Spieler die Reise zu ihren Nationalteams nutzen, „um die Köpfe freizubekommen“.
„Am Ende des Tages geht es um die Art und Weise“, analysierte Danny da Costa den Auftritt in Hamburg und forderte eine Besinnung auf „die Dinge, die uns stark gemacht haben“. Der 1:0-Sieg bei Omonia Nikosia war womöglich nicht schön mit anzusehen, „aber wir haben uns in jeden Zweikampf reingeschmissen und alles dafür getan, dass die Null steht“.
Wie auch Bungert fand, konnte beim Auftritt in Hamburg davon nicht die Rede sein: „Wir müssen uns auf unsere Tugenden besinnen, darauf, dass wir die einfachen Dinge tun und richtig machen, anders in die Zweikämpfe gehen, die Laufmeter machen, aufmerksam sein bei den zweiten Bällen. Das ist die Basis, die stimmen muss.“ Der Sportdirektor stuft die Situation als „kleine Krise“ ein, aber Mainz 05 habe schon „deutlich größere überwunden“.
Sano und Lee als Vielflieger
Bei der Vorbereitung auf die schwierige nächste Aufgabe am Samstag in einer Woche gegen Bayer Leverkusen muss Trainer Bo Henriksen die nächsten Tage ohne neun Profis auskommen. Jae-Sung Lee und Kaishu Sano sind für die Heimspiele von Südkorea beziehungsweise Japan nominiert, Nadiem Amiri gehört zum deutschen Kader gegen Luxemburg (10. Oktober) und in Nordirland (13. Oktober). Außerdem auf Reisen sind: Nelson Weiper (Deutschland U 21), Phillipp Mwene (Österreich), Andreas Hanche-Olsen (Norwegen), Silvan Widmer (Schweiz), Kacper Potulski (Polen U 21) und Konstantin Schopp (Österreich U 21).

