Die Stimme von Robin Zentner war noch rau, ansonsten merkte man dem Torhüter von Mainz 05 die Erkältung nicht an, die ihn unter der Woche zu einer Trainingspause gezwungen hatte. Das schmeichelhafte 2:0 gegen den FC St. Pauli steht auch aus Zentners Sicht für einen Reifeprozess des Teams.
Bungert und Zentner loben die Entwicklung
Allen voran Sportdirektor Niko Bungert betonte, dass der Sieg gegen den FC St. Pauli „für die Entwicklung und für die Reife der Mannschaft“ spricht. Stammkeeper Robin Zentner pflichtete ihm bei: „Das kann man auf jeden Fall so sehen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir in solchen Situationen die erste Halbzeit im Kopf abhaken und uns auf die zweiten 45 Minuten konzentrieren.“ Gesagt, getan.
Die erste Halbzeit verlief aus Mainzer Sicht alles andere als wunschgemäß. Den Hausherren fehlte der Zugriff, die Hamburger hatten die besseren Chancen, während Jonathan Burkardt und Co. kaum zum Abschluss kamen. „Wir haben uns taktisch einfach nicht clever verhalten“, kritisierte Zentner.
„Lee war ein wichtiger Faktor, weil wir auch gemerkt hatten, dass es mit Paul Nebel ganz gut läuft.“ (Niko Bungert)
In der Pause stellte Trainer Bo Henriksen um und brachte Jae-Sung Lee für Nelson Weiper. Der Südkoreaner konnte den offensiven Halbraum deutlich besser besetzen. „Es war in erster Linie die Herangehensweise, die sich ein bisschen geändert hat. Lee war ein wichtiger Faktor, weil wir auch gemerkt hatten, dass es mit Paul Nebel ganz gut läuft“, präzisierte Bungert.
Während Lee beim 1:0 einen Distanzschuss von Nadiem Amiri abstaubte, ergänzte sich das Duo hinter den Spitzen beim 2:0 in der Nachspielzeit nahezu perfekt. Lee setzte den rechts freistehenden Nebel in Szene und dieser hatte nach einem Sprint in Richtung St.-Pauli-Tor noch genug Kraft, um Torwart Nikola Vasilj mit einem präzisen Beinschuss zu überwinden.
Zentner bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand
„Auch von der Intensität und den Zweikampfwerten her hatte es zunächst nicht ausgereicht, um den Gegner, dessen gute Defensive wir kannten, unter Druck zu setzen und zu Torchancen zu kommen. Umso schöner, dass wir in der zweiten Halbzeit aufgrund einer Leistungssteigerung verdient 1:0 in Führung gegangen sind“, freute sich Zentner.
Bis dahin musste der Schlussmann allerdings mehrmals gefährliche Vorstöße von St. Pauli entschärfen. Zudem hatte er das Glück des Tüchtigen, als schon in der Anfangsphase ein Schuss von Noah Weißhaupt vom Innenpfosten zurück ins Feld zurücksprang. „Wir waren gegen einen guten Gegner im richtigen Moment da“, resümierte Bungert.