Bei Augsburgs 0:1 gegen Stuttgart feierte Noahkai Banks (18) sein Profi-Debüt – und erhielt vom Sportdirektor ein spezielles Lob.
FCA-Eigengewächs feiert gelungenes Profi-Debüt
Sie mussten sich beim FC Augsburg erstmal absprechen, ob es denn okay wäre, wenn Noahkai Banks jetzt schon losgelassen würde auf die ungezügelte Reporterbande. Er, der 18-jährige Innenverteidiger, hatte doch gerade erst sein Profi-Debüt gegen Spieler wie Ermedin Demirovic und Deniz Undav gegeben. Musste er da jetzt schon drüber sprechen?
Musste er zwar nicht, machte er aber. Und er machte es, wie schon in den rund 65 Minuten zuvor auf dem Platz, sehr anständig. „War gut“, antwortete der strahlende Teenager auf die Frage, wie’s denn so war beim ersten Mal Bundesliga. „Also es ging dann alles sehr schnell, aber hat sich gut angefühlt.“
Weil Maximilian Bauer schwindelig war und die Sicht fehlte und dessen Positionskonkurrent Keven Schlotterbeck ohnehin verletzt fehlte, wurde Banks nach einer halben Stunde und ohne große Aufwärmzeit ins kalte Wasser geworfen. Was in der Form vielleicht auch ganz gut war: „Ich hatte eigentlich keine Zeit, wirklich nervös zu sein, weil ich dann schon auf dem Feld stand, und dann ging es los, und ich war eigentlich auch nicht nervös, weil ich verstehe mich gut mit meinen Mannschafts-Kollegen, und bin dann auch gut ins Spiel reingekommen.“
„Er hat ja brutale Klasse am Ball.“ (FCA-Sportdirektor Jurendic über Banks)
So hektisch, wie Banks teilweise über sein Debüt sprach, fiel es auf dem Platz nicht im Ansatz aus. Der in Honolulu geborene Deutsch-Amerikaner wusste seine 1,92 Meter einzusetzen, agierte wuchtig im Zweikampf und mutig mit dem Ball, zeigte oft das richtige Timing beim Vorstoß. „Er hat es sehr gut gemacht“, fand nicht nur Trainer Jess Thorup, der Banks in Kiel noch auf der Bank gelassen hatte, nachdem sich Schlotterbeck in Hälfte eins verletzt hatte. „Für mich war es heute klar.“ Klarer als in Kiel zumindest. „Es ist auch die Philosophie des Vereins, unsere eigenen jungen Spieler zu bringen.“
Banks jedenfalls hinterließ eine eindrucksvolle Kostprobe seines Talents, empfahl sich für weitere Einsätze. Vielleicht schon am Mittwoch in Berlin oder am Wochenende in Bremen. „Man muss dem Jungen vertrauen“, findet Sportdirektor Marinko Jurendic. „Aber man darf keine zu hohe Erwartungshaltung nehmen.“
Banks‘ steiler Aufstieg: Von der U 19 zur U 23 zu den Profis
Er hat Banks immerhin ganz genau beobachtet in den vergangenen Monaten. Frühzeitig hatten die Entscheidungsträger beim FCA diesen hochveranlagten Abwehrspieler hochgezogen von der U 19 in die U 23. „Wenn ich mich zurückerinnere, wie naiv er am Anfang auch im Männerfußball war, in der Regionalliga“, grinste Jurendic am Sonntagabend und freute sich über die rasante Entwicklung. „Er hat ja brutale Klasse am Ball, dribbelt auf, hat raumgreifende Dribblings, also er macht dem Gegner richtig Probleme.“
So auch dem VfB, auch wenn der letztlich die fehlende Absprache zwischen Banks und dessen 15 Jahre älterem Kapitän Jeffrey Gouweleeuw vorm Siegtor von Deniz Undav ausnutzte. „Er muss sich jetzt an dieses Tempo und diese Intensität gewöhnen“, meint Trainer Thorup. Für Jurendic sind es die Themen „Härte, Zweikämpfe, Timing und Abstimmung“, die schon besser geworden sind, aber noch besser werden können.
Und der Spieler selbst, wo sieht der seine Stärken? „Ich würde sagen, ich bin gut am Ball, auch gut gegen den Ball. Kopfballstark, ja.“ Ja, stimmt, also konnte man sehen. Da machte es auch nichts, dass die Gegenspieler plötzlich nicht mehr aus Bayreuth oder Burghausen kamen, sondern eben Undav oder Demirovic hießen. „Cool“ fand er das auf seine jugendlich-lockere Art. „Da lernst du natürlich auch viel, weil es wahrscheinlich die besten oder mit die besten Stürmer der Bundesliga sind.“
Aber ja, „hat sich gut angefühlt“. Und gut ausgesehen.