Ein unrühmliches Kapitel in der Transferhistorie von RB Leipzig ist abgeschlossen. Celta Vigo hat die Kaufoption über sechs Millionen Euro für den ausgeliehenen Mittelfeldspieler Ilaix Moriba (22) gezogen.
Kaufoption für sechs Millionen gezogen
Wenige Stunden vor Schließung des Transferfensters präsentierte RB Leipzig am 31. August 2021 noch einen vermeintlichen Coup. Ilaix Moriba, damals 18-jähriger Jungstar des FC Barcelona, verließ seinen Heimatverein, um sich dem frischgebackenen DFB-Pokalsieger anzuschließen.
Über 16 Millionen Euro überwies RB an die Katalanen und stattete den Mittelfeldspieler mit einem sündhaft teuren Fünf-Jahres-Vertrag aus. „Mit Ilaix Moriba konnten wir ein absolutes Ausnahmetalent verpflichten“, ließ sich Florian Scholz, der damalige Kaufmännische Leiter Sport bei RB und die treibende Kraft des Transfers, in der Pressemitteilung des Vereins zitieren, verbunden mit der Vorhersage: „Er hat eine tolle Mentalität und wird unser Team langfristig verstärken.“
Knapp vier Jahre später lässt sich festhalten, dass nichts von den großspurigen Versprechungen aufgegangen ist, sondern RB mit dieser Personalie viele Millionen in den Sand gesetzt hat. Am Montag verkündete der Verein das Ende des Missverständnisses. Celta Vigo, Siebter der abgelaufenen spanischen Meisterschaft, zog die Kaufoption über sechs Millionen Euro für den im Vorjahr ausgeliehen Nationalspieler Guineas (23 Länderspiele).
In Leipzig erwies sich Moriba weder als Ausnahmetalent noch hat er RB nennenswert vorangebracht. Insgesamt bestritt er nur sechs Pflichtspiele in den ersten vier Monaten nach seiner Verpflichtung. Danach war er fast durchgehend auf Leihbasis in Spanien beschäftigt, zunächst beim FC Valencia und FC Getafe, zuletzt bei Celta Vigo. Dort gelang dem inzwischen 22-Jährigen der Durchbruch, in der vergangenen Saison bestritt er 33 Ligaspiele, davon 22 in der Startelf.
Auch Werner, Silva und Elmas sollen gehen
Moriba ist der erste von vier Großverdienern, die RB im Vorjahr verliehen hatte und die in diesem Sommer endgültig abgegeben werden sollen. Timo Werner kehrte von Tottenham Hotspur zurück nach Leipzig, wo er noch einen bis 2026 gültigen Vertrag besitzt. Stürmer Kollege André Silva wurde bei Werder Bremen ebenfalls nicht glücklich, auch bei ihm kommt angesichts der nur noch einjährigen Vertragslaufzeit bei RB eine erneute Ausleihe nicht mehr in Betracht. Eljif Elmas kehrte vom FC Turin zurück, der nordmazedonische Mittelfeldspieler hat noch ein bis 2028 datiertes Arbeitspapier bei RB.
Torino, Elfter der abgelaufenen Saison, hat zwar Interesse an einer Festverpflichtung signalisiert, allerdings nicht für die festgeschriebene Ablöse von 17 Millionen Euro. RB hatte Elmas vor eineinhalb Jahren als vermeintlichen Nachfolger von Emil Forsberg für 24 Millionen Euro von der SSC Neapel verpflichtet, allerdings fasste der Offensiv-Allrounder in den 22 Pflichtspielen für die Leipziger nie richtig Fuß.

