In England erlebte Tom Krauß eine schwierige Phase seiner Karriere. Nun will er beim 1. FC Köln heimsich werden – und am Samstag die alten Weggefährten bei RB Leipzig ärgern.
Verschiedene Optionen für den Leih-Profi
Wenn der Tross des 1. FC Köln am Wochenende nach Leipzig aufbricht, ist das für die einen Profis ein normales Auswärtsspiel in der Bundesliga. Für Tom Krauß ist es auch eine Heimreise. Der 24-Jährige wurde in Leipzig geboren, spielte in der Jugend für TuS Leutzsch und Sachsen Leipzig.
Von 2011 bis 2020 wurde er bei RB Leipzig ausgebildet, absolvierte da sogar einen Einsatz im Oberhaus. „Im Verein hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, trotzdem kenne ich noch das ein oder andere Gesicht“, sagte Krauß. „Ich kehre in meine Heimatstadt zurück, diese Spiele sind für mich sehr besonders. Meine Familie und Freunde werden da sein, die ich auch nicht jede Woche sehe.“
Köln soll ein Neuanfang werden
Von zu Hause ist Krauß ja schließlich auch schon einige Zeit weg: Nürnberg, Schalke, Mainz, Luton Town in England und Bochum waren seine Stationen. Viel Hin und Her, wenig Stetigkeit. „Ich will jetzt mal ankommen. Ich hatte kein einfaches Jahr in England“, gibt der Mittelfeldspieler zu. „Ich war am Ende auch nicht mehr so glücklich und habe es dann auch wegen familiärer Probleme abgebrochen.“
In Köln, wohin er sich von seinem Stammklub Mainz 05 inklusive Kaufoption verleihen ließ, soll es ein Neuanfang werden. Am besten einer, der nachhaltig wirkt. „Hier habe ich jetzt den Spaß wiedergefunden“, sagt Krauß, obwohl er in den vier Pflichtspielen dieser Saison erst einmal in der Startelf stand (beim 1:0 gegen Mainz) und zuletzt beim 3:3 in Wolfsburg sogar ganz auf der Bank blieb. Seine Herangehensweise bleibt geduldig: „Ich will mich etablieren und endlich mal bei einem Verein ankommen. Daher werde ich jetzt auch nicht verrückt, nur weil ich zweimal auf der Bank saß.“
Hinten wird ein Platz frei
Krauß will ruhig bleiben und sich im Training aufdrängen. Dass das bei Trainer Lukas Kwasniok gut ankommt, war bereits bei anderen Teamkollegen zu sehen. Und nach der Verletzung von Innenverteidiger Rav van den Berg (Schultereckgelenksprengung) steht zumindest in der Abwehr eine Option weniger parat. Links in der Dreierkette hatte Kwasniok den gelernten Mittelfeldspieler wegen seiner Qualitäten in der Spieleröffnung schließlich bereits in Mainz aufgeboten. Gut möglich, dass Kwasniok erneut auf diese Option zurückgreift. Alternativ könnte er ihn auch im Mittelfeld aufbieten, um gegen offensivstarke Sachsen mehr Absicherung im Zentrum aufzubieten.
- „Natürlich wünscht man sich irgendwann, auch mal länger zu bleiben“ (k+)
Links in der Dreierkette hatte Kwasniok den gelernten Mittelfeldspieler wegen seiner Qualitäten in der Spieleröffnung schließlich bereits in Mainz aufgeboten. Gut möglich, dass Kwasniok erneut auf diese Option zurückgreift. Alternativ könnte er ihn auch im Mittelfeld aufbieten, um gegen offensivstarke Sachsen mehr Absicherung im Zentrum aufzubieten.
„Jeder will sich zeigen, dadurch pushen wir uns gegenseitig nach oben“, sagt Krauß und führt aus: „Wie wir die Spiele gewinnen, zeigt, was wir für einen Zusammenhalt haben. Jeder, der von der Bank kommt, kann eine Partie drehen.“ Zuletzt waren das etwa Said El Mala oder Ragnar Ache. Demnächst könnte es Krauß sein.
Gegen RB, das nach dem 0:6-Debakel gegen den FC Bayern im ersten Spiel sechs Punkte holte, geht der Aufsteiger als klarer Außenseiter in die Partie. „Aber wir haben diese Rolle schon in Wolfsburg gut angenommen“, findet Krauß, der in der Qual das Erfolgsrezept sieht: „Wir werden dort auch phasenweise leiden müssen, rechnen uns aber Chancen aus, ansonsten bräuchten wir nicht nach Leipzig zu fahren.“ Mehr als ein netter Heimatbesuch soll dann gerne drin sein. Bestenfalls mit drei Punkten im Gepäck.