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Kovac in Rage: „Dankert hat alles zerpfiffen“

Schon im Spiel hatte Niko Kovac seinem Ärger über Bastian Dankert Luft gemacht – danach wurde der BVB-Trainer richtig deutlich. Doch der Schiedsrichter hielt dagegen.

Schiedsrichter erklärt seine Sicht aufs Kane-Tor

Harry Kane wusste erst gar nicht genau, worum es geht. „Come on“, winkte er schließlich ab, als er am Samstagabend bei Sky auf ein mögliches Foulspiel seinerseits vor seinem Führungstor angesprochen wurde. Hatte der Torjäger des FC Bayern Serhou Guirassy im Luftduell mit den Armen regelwidrig geschubst, kurz bevor er mit seinem zwölften Saisontor den 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund auf den Weg brachte?

„Das ist ein Kontaktsport. Wenn das ein Foul sein soll, weiß ich nicht, was ich sagen soll“, sah Kane genau wie Teamkollege Joshua Kimmich überhaupt keinen Anlass für eine Diskussion. „Guirassy beschwert sich ja nicht mal“, hatte Letzterer richtig bemerkt. „Da müssen wir bei Standards einige Fouls im Sechzehner pfeifen. Das ist kein Foul, ich glaube, da sind wir uns alle einig.“

Doch da hatte Kimmich Niko Kovac noch nicht gehört. Der einstige Bayern-Trainer, der beim BVB eigentlich so viel gelassener geworden ist, schäumte regelrecht, als er bei Sky auf Schiedsrichter Bastian Dankert angesprochen wurde – nicht nur wegen der Kane-Guirassy-Szene. „Bastian Dankert hat heute so gepfiffen, dass er das heute auch hätte abpfeifen müssen. Er hat alles zerpfiffen, so kleinlich“, redete sich Kovac in Rage. „Für mich ist es aufgrund seiner Entscheidung, kleinlich zu pfeifen, eine klare Fehlentscheidung, er hätte das zurücknehmen müssen.“

Schon während der Partie hatte der BVB-Coach seinem Ärger Luft gemacht und war in der 75. Minute schließlich verwarnt worden. „Ich habe ihm nur gesagt, die Gelbe Karte ist okay. Meine erste Halbzeit war nicht gut, aber sein komplettes Spiel war auch nicht gut. Das muss ich auch mal sagen. Wir können nicht immer zur Tagesordnung übergehen. Ich respektiere ihn, aber wir haben so viele Gelbe Karten bekommen und die Fouls, die Harry Kane heute gepfiffen bekommen hat – davon kriegt er in England keine 20 Prozent.“ Und so fand Kovac Dankerts Spielleitung schlichtweg „schlecht“. „Jetzt kriege ich wieder Ärger, aber ich muss das mal sagen.“

Schlotterbeck sieht’s wie Dankert

Dankert selbst, der drei BVB- und einem Bayern-Profi Gelb gezeigt hatte, konnte damit offenbar gut leben. „Ich kenne Niko ja jetzt auch schon etwas länger“, meinte er lächelnd zu dessen Wutanfall, „es war auf dem Feld alles in fairem Rahmen“. Insgesamt attestierte er sich und seinem Team eine „sehr gute Linie“ in München, auch wenn im zweiten Durchgang „zwei, drei Zweikämpfe“ in der Bewertung nicht gepasst hätten. „Insgesamt waren wir zufrieden.“

Und Kanes Tor? „Das ist eine ganz normale Bewegung des Angreifers und des Verteidigers, es ist kein Push, kein Stoß in den Rücken von Serhou Guirassy. Da sind keine zwei Hände im Rücken zu sehen“, fühlte sich Dankert auch nach Ansicht der TV-Bilder in seiner Wahrnehmung bestätigt. „Ich sehe keinen Impuls, den Guirassy davon abhält, sauber in den Zweikampf zu gehen. Das ist handelsüblich in der Bundesliga, das muss man einfach so sagen.“

Das sah am Ende sogar ein Dortmunder so. „Dadurch, dass Serhou nicht fällt, musst du es nicht unbedingt pfeifen“, urteilte Verteidiger Nico Schlotterbeck. „Ich bin der Meinung, das ist im Fußball erlaubt. Deswegen ist es für mich regulär.“

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