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Kompany: „Wie heißt das? Wettbewerbsverzerrung?“

Die Bayern wollen die Saison in Sinsheim mit einem Sieg abschließen und Trainer Vincent Kompany einen Platz in der Historie verschaffen.

Nach Ibiza ist vor Hoffenheim

Kalt erwischt werden Trainer oder Sportdirektoren heutzutage kaum noch von irgendwelchen Fragen oder Bemerkungen auf Pressekonferenzen oder in kleineren Runden, weil sie vorab eigentlich immer ein Briefing erhalten. „Das und das erwartet dich, da könntest du das und das sagen, aber sag auf keinen Fall das oder das.“ Sonst passiert noch das oder das!

Natürlich wusste Vincent Kompany am Freitagmorgen also ganz genau, welches Thema vor dem letzten Bundesliga-Spiel der Saison nochmal thematisiert werden sollte im kleinen PK-Raum an der Säbener Straße. „Das war ein Thema für euch, nicht für mich“, antwortete Kompany souverän und umging das Teufelswort Ibiza. „Thema für mich war Hoffenheim.“

Und überhaupt, was war dieser eine Begriff, den viele im Vorlauf benutzt haben? „Wie heißt das? Wettbewerbsverzerrung?“, probierte es Kompany in lang gezogenen Silben. „Ich finde es gut, manchmal zu objektivieren“, sagte er stattdessen und wagte einen kleinen Rückblick auf den April.

Dort hatten die Bayern mittwochs in Mailand das Champions-League-Halbfinale verspielt, am Donnerstag den Rückflug nach München angetreten und dann noch einen richtigen Tag zur Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Heidenheim. „Da hatten wir fast überhaupt keine Ruhe.“ Anders als in dieser Woche, in der sich alle Spieler schon am Dienstag wieder zurückgemeldet und abends noch auf Einladung von Thomas Müller in der Therme Erding Badespaß genossen hatten.

Dass über Bayern München immer in jeder Form „gesprochen wird“, ist für Kompany ja ohnehin nicht neu. „Das gehört dazu. Wir hatten genug Zeit. Also Wettbewerbsverzerrung … Da muss man sich vielleicht nochmal Gedanken machen.“

„Wir dürfen es keinem Gegner schenken, dass sie gegen uns einen tollen Nachmittag haben.“ (FCB-Trainer Vincent Kompany)

Die macht sich der Trainer stattdessen über Hoffenheim und schwärmt regelrecht vom abstiegsbedrohten Fünfzehnten. „Die schießen unheimlich viele Tore“, lobt er. 46 sind es ganz genau und damit immerhin zwei mehr als beim Tabellenvierten Freiburg, aber auch drei weniger als beim abgestiegenen Vorletzten Kiel. „Ich habe ganz wenige Spiele gesehen, in denen der Gegner die Offensive von Hoffenheim in den Griff bekommen hat.“

Die Bayern ja auch nicht, vor genau einem Jahr, als Thomas Tuchel sich mit einer 2:4-Niederlage verabschiedete. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir durch viel harte Arbeit Meister geworden sind. Wir dürfen es keinem Gegner schenken, dass sie gegen uns einen tollen Nachmittag haben.“

Zumal sich Kompany noch einen Platz in der Bayern-Historie sichern könnte. Sollten die Münchner in Sinsheim gewinnen, hätte der Belgier mit 82 Punkten die beste Debütsaison eines Bayern-Trainers nach Pep Guardiola (90) hingelegt.

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