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„Kommen da hin“: Zahlen sprechen für ein Ende der Wolfsburger Heimmisere

Trotz vieler Geschenke ist der VfL Wolfsburg im Europa-Rennen voll dabei. Zum Erreichen des Saisonziels muss aber daheim dringend besser gepunktet werden. Am besten schon am Wochenende.

Spieltag könnte für den VfL laufen

Die Rechenspiele schmerzen, wahrscheinlich sollten sie Spieler und Verantwortliche des VfL Wolfsburg auch gar nicht erst anstellen. Aber nur mal angenommen, die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl hätte in der Rückserie in den beiden Heimspielen gegen die Abstiegskandidaten Holstein Kiel (2:2) und VfL Bochum (1:1) gewonnen und wie in der Hinserie (2:0 und 3:1) sechs statt nur zwei Punkte geholt, der VfL wäre nun punktgleich mit Mainz 05 auf Rang 4.

Der VfL ist im Königsklassen-Kampf nicht chancenlos

Klar, es ist hypothetisch, solche Rechnungen anzustellen. Und doch zeigt es, dass der VfL selbst im Kampf um die Champions-League-Ränge alles andere als chancenlos ist. In einer Saison, in der Stamm-Teilnehmer wie Borussia Dortmund und RB Leipzig sowie das diesjährige Königsklassenteam VfB Stuttgart schwächeln. Und der VfL mit 37 statt 41 Punkten trotz vieler verteilter Geschenke immer noch gut im Rennen liegt um die internationalen Ränge.

Das ist das erklärte Ziel. Und um dieses zu erreichen, muss der VfL anfangen, nun auch in Heimspielen besser zu punkten. 23 Zähler in zwölf Partien in der Fremde weisen die Hasenhüttl-Mannschaft als drittbestes Auswärtsteam aus, nur 14 Punkte in der heimischen Volkswagen-Arena bedeuten Rang 12 im Heim-Ranking. Mit einem Erfolg über Aufsteiger FC St. Pauli, will, ja muss der VfL am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) hier klettern.

Hasenhüttl würde einen „humorlosen Sieg“ nehmen

Es könnte ein perfekter Spieltag für den VfL werden. Mit Gladbach und Mainz sowie Freiburg und Leipzig spielen direkte Europa-Konkurrenten am Wochenende gegeneinander, mit einem Heimsieg kann der VfL einen wichtigen Schritt machen. „Wir haben auch zu Hause schon ganz ordentliche Spiele gemacht“, sagt Hasenhüttl, „aber die Spiele gegen Kiel und Bochum haben uns Punkte gekostet. Wir haben es noch nicht geschafft, solche Spiele mal mit einem humorlosen Sieg für uns zu entscheiden.“ Es ist an der Zeit …

Doch warum tut sich der VfL, der in dieser Saison in der Liga daheim lediglich Union (1:0), Mainz (4:3) und Mönchengladbach (5:1) bezwungen hat, so schwer in der eigenen Arena? „Ich finde nicht“, sagt der Trainer, „dass wir auswärts besser spielen oder mehr Chancen haben, ganz im Gegenteil.“

Die Zahlen zur durchwachsenen Heimbilanz

Das belegen auch die Zahlen: Der xG-Wert ist in Heimspielen höher als in der Fremde (1,61 zu 1,34), dennoch erzielt der VfL auswärts mehr Tore (2,17 zu 1,83 pro Spiel). Wolfsburg hat daheim durch mehr Ballbesitz (48 Prozent im Schnitt, auswärts sind’s 39 Prozent), mehr Pässe ins letzte Drittel (121,1 zu 95,6) und mehr Ballkontakte im gegnerischen Strafraum (25,1 zu 18,9) eine höhere Dominanz, tritt aber deutlich ineffizienter und anfälliger auf.

Sprich: Daheim kassierte der VfL im Schnitt mehr Gegentore (1,83 zu 1,33) als auswärts, die Gäste sind zudem brutal effektiv, benötigen durchschnittlich 5,6 Torschüsse weniger als Wolfsburg für einen eigenen Treffer. Auswärts verwertet das Hasenhüttl-Team wiederum ganze 18,4 Prozent seiner Torchancen, daheim sind es nur 13,5 Prozent.

Der VfL fühlt sich wohler, wenn er kontern kann

Es ist offensichtlich, dass sich der VfL wohler fühlt, wenn er kontern kann, wenn er seine schnellen Spitzen Mohammed Amoura, Tiago Tomas oder neuerdings auch Andreas Skov Olsen ins Laufen bringen kann. Das Spiel in der Fremde „liegt uns ein bisschen mehr, weil der Gegner mehr für das Spiel tun muss als bei uns im Stadion“, weiß Hasenhüttl. „Und dass wir im Umschalten unsere Qualitäten haben, das weiß mittlerweile auch jeder.“

Etwa St. Pauli, das sich beim 0:0 im Hinspiel gegen den Ball bisweilen tief in der eigenen Hälfte aufhielt im Wissen, dass dem VfL die kreativen Lösungen fehlen, um dagegen anzukommen. Am Samstag wird es kaum anders aussehen, wenngleich sich die Niedersachsen seit dem Spiel im vergangenen Oktober weiterentwickelt haben im Spiel mit dem Ball.

Hasenhüttl will die Heimmisere in den Griff bekommen. „Mir ist nicht angst und bange davor, ich glaube, dass wir auch zu Hause wieder unsere Spiele gewinnen können“, sagt der 57-Jährige und unterstreicht zusätzlich: „Wir kommen da hin, da bin ich mir sicher.“ Für die Qualifikation für Europa ist es unerlässlich.

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