Am Freitag steht bei Mainz 05 die nächste personelle Veränderung in der Dreierkette an. Dominik Kohr kehrt nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück. Kaum ein Spieltag vergeht, ohne dass die Abwehr umgestellt wird. Ein Blick auf die Spieldaten zeigt, wer in verschiedenen Kategorien die Nase vorn hat.
Spieldaten zeigen die Stärken und Schwächen
Andreas Hanche-Olsen vertrat beim 2:1-Sieg in Leipzig erfolgreich Dominik Kohr. Beim frühen Gegentor sah der Norweger zwar etwas unglücklich aus, weil er nicht mehr retten konnte, was im Mainzer Mittelfeld versäumt wurde, um die heranstürmenden Gastgeber auf dem Weg zum Tor zu stören. Danach ließen Hanche-Olsen und seine Mitstreiter in der Dreierkette der 05er aber nur noch wenig zu und kamen auch selbst immer besser ins Spiel.
Über die gesamte Saison gesehen liegen Kohr und Hanche-Olsen in den Spieldaten recht dicht beieinander. Bei der Zweikampfquote (55 zu 54 Prozent), in der Passquote (82 zu 83 Prozent) und im Top-Speed (33,9 zu 33,6 Stundenkilometer) sind die Unterschiede minimal. Im Luftzweikampf hat Kohr mit einer Erfolgsquote von 51 Prozent gegenüber Hanche-Olsen mit 61 Prozent das Nachsehen.
Stefan Bell und Moritz Jenz bringen in der zentralen Position unterschiedliche Qualitäten mit. Die Rolle des Abwehrchefs hatte Bell zuletzt wegen einer Muskelverletzung verloren. Ein weiteres MRT zeigte nun, dass auch eine Sehne in Mitleidenschaft gezogen wurde. Trainer Bo Henriksen sprach zuletzt von vier bis fünf Wochen Pause. Immerhin konnte Bell inzwischen wieder mit dem Lauftraining beginnen.
- Von wegen Überperformance: Ein starker Kader und harte Arbeit (k+)
Nach dem Ausfall von Bell ist seit vier Spielen Jenz wieder Chef im Ring. Der 25-jährige Leihspieler des VfL Wolfsburg ist mit einer Spitzengeschwindigkeit von 32 Stundenkilometern schneller als der acht Jahre ältere Bell (30,7), der sehr gut antizipiert. Auch bei der Zweikampfquote (64 zu 60 Prozent) und bei der Passquote (84 zu 80 Prozent) hat Jenz die Nase vorn. Dafür zeigt Bell mehr Offensivdrang wie die Spieldaten bei Torschüssen (acht zu vier) und Torschussvorlagen (fünf zu zwei) dokumentieren.
Bell kommt bislang auf 1178 Bundesliga-Minuten, mit dem Mainzer Gastspiel in Gladbach (Freitag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird Jenz fast gleichziehen. Das Duo füllt seine Rolle in der Mainzer Abwehr, die mit 25 Gegentoren die zweitbeste der Liga ist, nahezu optimal aus.
Da Costa läuft allen davon
Die rechte Position in der Dreierkette ist seit 15 Spielen bei Danny da Costa in guten Händen, weshalb über eine Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrages mit dem 31-Jährigen nachgedacht wird. Nachdem der Rechtsverteidiger in seinen ersten beiden Mainz-Jahren eher ein Ergänzungsspieler war, ist er durch den Positionswechsel zum Leistungsträger geworden. Mit einem Top-Speed von 34,78 Stundenkilometern ist er mit Abstand der Schnellste in der Innenverteidigung und kompensiert damit auch kleine Schwächen in der Zweikampfquote, die bei 55 Prozent liegt.
Den schwächsten Zweikampfwert der Innenverteidiger weist Maxim Leitsch mit einer Quote von 44 Prozent auf. Wie Hanche-Olsen kommt auch Leitsch in der Regel nur dann zum Einsatz, wenn ein anderer ausfällt. Dennoch hat er eine Ausnahmestellung: Er ist der einzige Linksfuß unter den sechs gestandenen Profis in der Dreierkette sieht man einmal von Top-Talent Maxim Dal ab. Der 19-Jährige spielt regelmäßig in der Regionalliga und ist in der Bundesliga noch ohne Einsatz.