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Kobels Aufschwung: „Nicht aus einem Torhüter einen Feldspieler machen“

Borussia Dortmunds Sieg bei Bayer Leverkusen war auch der Erfolg von Gregor Kobel. Der BVB-Keeper rettete sein Team vor allem vor der Pause mehrfach – und bewies, dass die Maßnahmen von Trainer Niko Kovac für ihn greifen.

BVB-Keeper rettet Dortmunds Sieg in Leverkusen

Zur Pause in der sommerlichen BayArena gingen die Blicke am Sonntag ungläubig auf die Statistik-Zettel. 8:2 Chancen für Bayer Leverkusen waren zu diesem Zeitpunkt notiert, 7:0 Ecken, ein deutliches Übergewicht an Torschüssen und Ballaktionen – und doch führte Borussia Dortmund bereits 2:1. Der Unterschied in den ersten 45 und den ebenso turbulenten fünf Minuten Nachspielzeit hatte einen Namen: Gregor Kobel. Während der BVB bei zwei Abschlüssen von Julian Brandt und Julian Ryerson fast maximale Effizienz bewiesen hatte, waren die Bayer-Offensiven mit Ausnahme von Jeremie Frimpong reihenweise am Schweizer im Dortmunder Kasten gescheitert.

Einen Flachschuss von Wirtz klärte er früh zur Ecke (4.), gegen Amine Adli schmiss er sich mutig und mit schmerzhaften Folgen in eine Flanke (17.), Nathan Tellas Schuss kratzte er aus dem kurzen Eck (27.) und parierte kurz danach auch per Fuß stark gegen den Angreifer (40.). Es sollte noch besser werden: Gegen Wirtz‘ zweiten Versuch aus kurzer Distanz schoss blitzschnell die Hand raus (41.), dagegen verkam die zweite Parade gegen Adli in der Nachspielzeit fast zur Routine.

„Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel Glück und sehr viel Gregor Kobel gehabt“, fasste Torschütze Brandt treffend zusammen. Ohne den überragenden Schlussmann hätten die Schwarz-Gelben ihre letzten Hoffnungen auf die Champions-League-Qualifikation möglicherweise bereits beenden müssen, so bedeutete der auch einer souveränen zweiten Halbzeit geschuldete Sieg beim Ex-Meister einen ganz großen Schritt in Richtung Königsklasse. Acht Paraden sammelte Kobel, mehr waren es dank der ruhigeren zweiten 45 Minuten nicht. Und so verpasste er auch knapp seinen eigenen Rekord von neun, zuletzt vor einigen Wochen in München beim 2:2 gegen den FC Bayern aufgestellt.

Kovac lässt Kobel Torwart sein

Keine Überraschung, dass beide Partien innerhalb kurzer Zeit stattfanden und Teil der Dortmunder Erfolgsserie von sechs Siegen und einem Remis aus den vergangenen sieben Spielen sind. Der finale Aufschwung des BVB ist eng mit Kobel verbunden, der ebenfalls keine gute Hinserie hatte. Weniger Chancen sich auszuzeichnen, zu viel Verantwortung im Spielaufbau, eine generell nicht funktionierende Mannschaft – all das nagte an Kobels Selbstverständnis und an seinen Leistungen.

„Wenn man keine Ergebnisse erzielt, dann sind alle verunsichert – und da zählt der Torhüter natürlich auch dazu“, versuchte sich am Sonntag Niko Kovac an einer Erklärung. Mit Amtsantritt nahm der Trainer seinen Keeper wieder etwas aus der fußballerischen Pflicht und ließ ihn Torwart sein. „Ich habe versucht, ihm das Vertrauen zu geben, weil ich weiß, welche Fähigkeiten er hat. Für mich ist in erster Linie wichtig, dass der Torhüter Bälle festhält und Punkte für die Mannschaft gewinnt. Du musst jetzt nicht aus einem Torhüter einen Feldspieler machen.“ In Leverkusen bewies Kobel erneut, wie gut ihm genau das tut.

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