Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um Europa den nächsten Rückschlag einstecken müssen und Platz 6 an Freiburg verloren. Beim 1:2 vermisste Tim Kleindienst die richtige Körpersprache und stellte die Einstellung mancher Kollegen infrage.
Gladbach „mangelhaft“ gegen Freiburg
Schon nach dem 1:1 beim FC St. Pauli war Tim Kleindienst deutlich geworden. Wirkung zeigten die Worte von Borussia Mönchengladbachs Top-Torjäger allerdings kaum. Und so trat er auch nach dem 1:2 gegen Freiburg, das die Fohlen vorerst Conference-League-Platz 6 kostete, wieder vor das Mikrofon und nahm seine Mannschaft in die Pflicht.
Gladbachs Auftritt „lange nicht ausreichend“ für drei Punkte
„Wir haben keine Durchschlagskraft entwickelt, wir haben sauviele Bälle verloren. Es war besser als gegen St. Pauli, aber es war noch lange nicht ausreichend, damit wir das Spiel hätten gewinnen können“, ärgerte sich der 29-Jährige bei Sky. Zwar waren die Gladbacher früh in Führung gegangen und hätten diese in Person von Robin Hack, der den Pfosten traf, durchaus zurückerobern können, doch im zweiten Durchgang dominierte Freiburg und belohnte sich verdientermaßen. „Das Tor kam dann nicht überraschend, ich hätte mich trotzdem gefreut, wenn wir zumindest den Punkt wieder mitgenommen hätten“, resümierte auch der Stürmer – und redete dann Klartext.
„Ich weiß nicht, ob hier manche schon so eine Zufriedenheit entwickeln, dass die Saison soweit ganz in Ordnung ist und wir das so ein bisschen ausplempern lassen“, stellte Kleindienst die Einstellung mancher Teamkollegen infrage. „Das ist das, was mich so ein bisschen nervt. Wir haben irgendwie eine Körpersprache, als wäre die Saison schon durch und es ginge um nichts mehr. Aber genau jetzt geht es halt um etwas und genau jetzt sollten wir nochmal zwei Gänge hochfahren“, blickte der Nationalspieler auf den Kampf um Europa. „Aber ich habe irgendwie eher im Gefühl, dass gerade so ein bisschen das Gegenteil passiert.“
„Das ist dann mangelhaft. Wie sollen wir Tore schießen, wenn wir da nicht hinkommen, wo es gefährlich wird?“ (Tim Kleindienst)
Dabei habe Gladbach in dieser Saison schon häufig genug gezeigt, dass sie gerade über die Körpersprache und den Einsatz kommen können. „Wir haben gute Spiele gemacht, gerade auswärts, und genau so eine Einstellung, die vermisse ich gerade, dass wir in der Lage sind, jeden zu schlagen. Wir haben eine hohe Qualität, leider lassen wir die aktuell komplett vermissen.“
Die Qualitäten von Kleindienst liegen dabei naturgemäß vor allem im gegnerischen Strafraum – und die konnte er in der zweiten Hälfte quasi gar nicht mehr einbringen. „Es sollte sich jeder mal selbst klar werden und reflektieren, ob heute alles gereicht hat. Das werde ich mit mir persönlich auch machen, das war auch zu wenig“, nahm er sich zwar selbst in die Pflicht, betonte aber: „Ich glaube, wir sind nicht mehr in die Zonen gekommen, wo wir hätten gefährlich werden können. Das ist am Ende dann mangelhaft. Wie sollen wir Tore schießen, wenn wir da nicht hinkommen, wo es gefährlich wird?“
Kleindienst: „Das ist das, was ich nicht verstehe“
Entsprechend seien nun wieder klare Worte gefordert, „vielleicht nochmal deutlicher als gegen St. Pauli“. Schließlich geht es in den letzten fünf Spielen nun darum, dranzubleiben und die Chance auf Europa zu wahren. „Und genau das ist ja das, was ich nicht verstehe. Dass wir so eine Leistung zeigen, obwohl es jetzt in so eine Richtung gehen kann, wo wir um etwas spielen können.“
Dafür braucht es möglichst schnell wieder Siege – am besten schon nächste Woche Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn es für Kleindienst und Co. zu Borussia Dortmund geht. Für den Stürmer ist jedenfalls klar: „Wenn wir da oben noch ein Wörtchen mitreden möchten, dann sollten wir uns schleunigst verbessern.“