Mit der breiten Brust eines frisch gebackenen Pokalsiegers gehen die Stuttgarter in die neue Saison. Und in das Supercup-Duell mit dem FC Bayern. Für VfB-Kapitän Atakan Karazor ist dieser mögliche Titel „eine Mission“.
VfB-Kapitän freut sich über Chema Andres
Aus dem Stuttgarter Trainingslager in Rottach-Egern berichtet George Moissidis
Der Schreck hielt länger an als die Behandlung durch die medizinische Abteilung und der Schmerz, den Atakan Karazor zum Ende der heutigen Trainingseinheit auszuhalten hatte. Stuttgarts Kapitän musste behandelt werden, konnte aber kurz darauf die Einheit wieder fortsetzen. „Ich habe einen Schlag abbekommen“, erzählt der 28-Jährige. Es sei nichts passiert. „Alles gut. Die Zehen sind ein bisschen blau, aber sonst nichts weiter. Es ist nichts kaputt.“
Eine Verletzung Karazors hätte die Schwaben durchaus getroffen, nachdem er zusammen mit Angelo Stiller in der vergangenen Saison das zentrale Herzstück des VfB-Mittelfelds war. Auch wenn die Stuttgarter erst vor Kurzem einen Neuzugang für diese Defensivposition verpflichtet haben. Chema Andres von Real Madrid kam für rund drei Millionen Euro und hat das Zeug zu einem ernsthaften Rivalen für das eingespielte Doppel.
Karazor: Chema Andres „passt zu unserem Spielstil“
Den Transfer des 20-Jährigen sieht Karazor aus der Position des Führungsspielers durchweg positiv. Der Ex-Madrilene sei „ein sehr, sehr ballsicherer Junge. Das passt zu unserem Spielstil.“ Der Spanier sei sehr willkommen. „Ange und ich freuen uns, wenn wir noch jemanden auf unserer Position haben, der uns eventuell auch mal als Backup oder auch als Konkurrenz dienen könnte. Wir haben mit ihm definitiv einen guten Spieler bekommen.“
Dass der VfB im schlimmsten Fall der Fälle mit Nick Woltemade im Gegenzug einen sehr guten an den FC Bayern verlieren könnte, beschäftigt Karazor nicht groß. Der Ex-Bremer sei „ein geiler Spieler, den wir sehr, sehr gut gebrauchen können. Deshalb habe ich ihm gesagt, dass er hier sehr, sehr gerne gesehen wird.“
Schließlich habe man große Ziele. „Wir haben den DFB-Pokal nicht mal eben so gewonnen“, erklärt der VfB-Kapitän. „Wir haben es geschafft, weil wir uns am Riemen gerissen haben. Wir kamen aus einer schlechten Phase in eine gute. Das war der ausschlaggebende Punkt.“ Aus einer Negativserie von zehn sieglosen Partien, die in einen erfolgreichen Endspurt in der Liga samt Pokalsieg am Ende mündete. „Weil sich jeder Einzelne gesagt hat, wir müssen alle nochmal eine Schippe drauflegen und unser Ego hinten anstellen. Darauf kommt es an. So kannst du mit der Qualität, die wir haben, auch den einen oder anderen Titel holen.“
Ob das auch mit Blick auf den Supercup eine Woche vor Saisonstart gegen den FC Bayern gilt? „Das ist eine Mission, selbstverständlich. Warum nicht? Wir gehen in dieses Spiel, um zu gewinnen.“