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Kaminski historisch, Bülter trocken: „Sieben Punkte haben wir nicht einfach so“

Auch im vierten Pflichtspiel dieser Saison bleibt der 1. FC Köln ungeschlagen. Beim 3:3 in Wolfsburg bewies das Team zum wiederholten Mal Widerstandskraft – und vor allem Geduld.

Last-Minute-Rekord beim 3:3

Als Jakub Kaminski zum Jubel abdrehte, waren die Kollegen bei den anderen Bundesliga-Spielen vermutlich schon längst unter der Dusche. 90.+ 14 Minute, der Treffer zum 3:3 Endstand: So spät hatte seit Beginn der Erfassung der Nachspielzeiten zur Saison 1992/93 noch niemand getroffen.

Bisheriger Rekordhalter war Kaminskis aktueller Kölner Mitspieler Marius Bülter, der 2022/23 beim 3:2-Sieg von Schalke 04 gegen Mainz 05 in der zwölften Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer erzielt hatte. Allerdings sei dazu auch gesagt, dass die Nachspielzeiten generell länger werden als noch vor einigen Jahren.

Kein Jubel aus Respekt

Nun setzte Kaminski einen historischen Schlusspunkt, der die richtig gute Laune der Kölner aufrecht hält. Vier Pflichtspiele, drei Siege, nur ein Remis: Der Bundesliga-Aufsteiger ist nach einem Jahr in der 2. Liga beeindruckend ins Oberhaus zurückgekehrt. „Ein geiles Spiel, eine super Performance“, fasste Kaminski die Leistung der Kölner beim Schlagabtausch in Niedersachsen bei Sky zusammen.

Gejubelt hatte er nach seinem zweiten Saisontreffer aber aus Respekt lieber nicht, schließlich steht der junge Pole streng genommen noch in Wolfsburg unter Vertrag – der FC hat ihn vorerst nur ausgeliehen, Kaufoption inklusive.

Wie schon beim Saisonstart im Pokal gegen Jahn Regensburg (2:1) bewies das Team von Trainer Lukas Kwasniok dabei Widerstandskraft und ließ sich auch von Rückständen nicht aus der Bahn werfen. Gegen den Drittligisten war es einer, nun zwei: Mit dem FC ist offenbar immer zu rechnen. „Ich möchte genau diese Haltung und diese Attitüde in den kommenden Spielen sehen, die definitiv nicht leicht werden“, forderte Kwasniok und lobte: „Bislang nach den ersten zehn Wochen bin ich sehr stolz auf meine Jungs.“

Bülters analytische Ankündigung

Die Haltung verkörpert Kwasniok selbst perfekt, der erst eine mutige Startelf aufbot und nach dem 1:2 noch mutiger wechselte. Der Schachzug, den zuletzt außen vor gelassenen Ex-Wolfsburger Luca Waldschmidt von Beginn an aufzubieten, zahlte sich beim Führungstreffer aus. Nach dem Rückstand brachte Kwasniok Spielmacher Florian Kainz und Mittelstürmer Ragnar Ache für Innenverteidiger Rav van den Berg und Linksverteidiger Kristoffer Lund. Auch das machte sich bezahlt, schließlich legte Ache für Kaminski auf.

„Wir haben den Punkt verdient und sind gut ins Spiel gekommen“, fand Routinier Bülter. „Wieder mal waren auch Jungs, die von der Bank gekommen sind, spielentscheidend.“ Seine Kurzanalyse nach dem Saisonstart wirkte angesichts des starken Kölner Saisonstarts wie eine Ankündigung, der mehr folgen könnte: „Sieben Punkte haben wir nicht einfach so, sondern uns verdient.“

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