Über ein Dutzend Eintracht-Profis sind zu ihren Nationalteams aufgebrochen. An den Defiziten im Defensivverhalten kann Trainer Dino Toppmöller daher kaum arbeiten. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten.
Eintracht-Anführer trainiert wieder
Auf diese Bestmarke hätte die Eintracht gerne verzichtet: Nach der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern stehen die Frankfurter bereits bei 16 Gegentoren in der Bundesliga. Bisher waren 13 Gegentreffer der schlechteste Wert nach den ersten sechs Liga-Spielen (letztmals 1994/95). Individuelle Fehler und ein insgesamt mangelhaftes Defensivverhalten ergaben zuletzt eine toxische Mischung.
16 Nationalspieler weg
An den Schwachstellen arbeiten kann Trainer Dino Toppmöller in dieser Woche jedoch kaum, insgesamt 16 Profis reisten zu ihren Nationalteams. Bleibt die Hoffnung, dass die Nationalspieler über Länderspiele frisches Selbstvertrauen tanken können und fernab der Trainingsstätte im Frankfurter Stadtwald mal auf andere Gedanken kommen.
Denn es gilt, den Reset-Kopf zu drücken – und am 19. Oktober beim Spiel in Freiburg wieder ein anderes Gesicht zu zeigen. Gegen die Bayern präsentierte sich das Team über weite Strecken zu zahm und zu zögerlich. Das drückt sich auch in der Zweikampfstatistik aus. Zwar gewannen die Hessen sogar 58 Prozent der Duelle, insgesamt wurden aber nur 74 Zweikämpfe geführt.
Seit 2016 nur dreimal weniger Zweikämpfe
Zur Einordnung: Seit der Relegation 2016 gab es bei der SGE nur drei Partien mit weniger Zweikämpfen, zwei davon in der Vorsaison: am 22. Spieltag beim 3:1 gegen Kiel (73) sowie am 29. Spieltag beim 3:0 gegen Heidenheim (70). Im Bundesliga-Schnitt wurden in dieser Saison 94 Zweikämpfe pro Partie geführt. Der Frankfurter Durchschnitt liegt bei 91 Zweikämpfen, das Bayern-Spiel zog diesen Wert also nach unten.
Besonders auffällig: Die drei Akteure im zentralen Mittelfeld, Ellyes Skhiri, Hugo Larsson und Can Uzun, bestritten gegen die Bayern in der Summe lediglich fünf Duelle. Ein außergewöhnlich niedriger Wert. Man muss die Bayern schon mehr piesacken, um sie nach Ballgewinnen über Umschaltmomente zu ärgern.
Kristensen zurück im Mannschaftstraining
Die Rückkehr von Rasmus Kristensen kommt vor diesem Hintergrund gerade recht. Der dänische Nationalspieler verzichtete auf die Reise zum Nationalteam und stieg nach seiner am 3. Spieltag in Leverkusen erlittenen Muskelverletzung an diesem Dienstag ins Mannschaftstraining ein.
Kristensen ist als Kämpfernatur und Lautsprecher eine zentrale Figur in Frankfurts Defensive. An den kommenden Gegner Freiburg hat er besonders gute Erinnerungen: Im Mai schoss er die Eintracht im Breisgau in die Champions League. Während der Vorbereitung sagte er im großen kicker-Interview: „Dass der Schuss in Freiburg genau reinpasste, war vielleicht der schönste Moment in meiner Karriere. Diese Euphorie war sensationell.“
Ins Mannschaftstraining teilintegriert wurde außerdem Jessic Ngankam. Der Stürmer hatte sich vor einem halben Jahr während einer Leihe zu Hannover 96 das Schien- und Wadenbein gebrochen. Insgesamt standen am Dienstag 17 Spieler auf dem Trainingsplatz, darunter vier Torhüter und mehrere Nachwuchsspieler.