Mehr als ein Jahr pausieren musste Ozan Kabak nach seiner schweren Verletzung. Wie kompliziert die Rückführung nach einer derart langen Auszeit ist, erklärt Hoffenheims Trainer Christian Ilzer.
Warum Ilzer bei der Rückkehr zuletzt noch bremste
Lange 493 Tage lagen zwischen diesen zwei Partien. Am 4. Juni 2024 hatte sich Ozan Kabak in Diensten der türkischen Nationalmannschaft beim 0:0 gegen Italien während der finalen Vorbereitungsphase auf die EM 2024 das Kreuzband gerissen. Am Donnerstag feierte der Innenverteidiger gegen den 1. FC Kaiserslautern beim 4:0 sein Testspiel-Comeback. Und drängt nun natürlich auf Pflichtspielminuten.
„Kleinere Rückschritte, was absolut normal ist“
Aber: Wie kompliziert eine Rückkehr nach einer derart langen Auszeit wirklich sein kann, das deutete Christian Ilzer zuletzt an. Vor der Länderspielpause, bei der turnusmäßigen Spieltags-Pressekonferenz vor dem 0:1 gegen den 1. FC Köln, erläuterte der Trainer der TSG Hoffenheim Kabaks Situation: „Er hat diese Verletzung absolut überwunden, ist fit.“ Es folgte jedoch ein Aber: „Es gibt natürlich immer kleinere Rückschritte, was absolut normal ist.“
Da es vor der letzten Länderspielpause Anfang September gut aussah, hatte Ilzer Kabak gegen Eintracht Frankfurt (1:3) sogar in den Spieltagskader nominiert, ein Einsatz folgte jedoch nicht. „Dann gab einen kleinen Rückschritt. Daher haben wir den Fokus voll aufs Training gelegt“, erläuterte der Österreicher, kündigte bereits in der Vorwoche den Einsatz des 25-Jährigen im Lautern-Test am Freitag an, bremste aber auch vorschnelle Erwartungen: „Wenn man so lange verletzt war, ist es wichtig, gut und stabil zurückgeführt zu werden.“
Viele Optionen und kein Druck für Ilzer
Zumal Ilzer für den Moment trotz des Kreuzbandrisses von Koki Machida keinen Handlungsdruck hat. Robin Hranac und Albian Hajdari machen es ordentlich in der Innenverteidigung. Arthur Chaves scharrt mit den Hufen, auch Kevin Akpoguma wäre eine valide Option. Und dann eben auch noch Kabak, der auf Sicht den Anspruch haben muss, Stammkraft zu sein. Das weiß auch Ilzer: „Wenn er topfit ist, ist er ein absoluter Qualitätszuwachs für unseren Kader.“ Der mutmaßlich schon vor dem Gastspiel beim FC St. Pauli am nächsten Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den Konkurrenzkampf im Deckungszentrum erhöhen wird.

