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Im Schwebezustand: Welcher Wolfsburger Weg führt aus der Krise?

Die nächste Niederlage des VfL Wolfsburg wirft einmal mehr die Frage auf: Wie geht es personell weiter bei den abgestürzten Niedersachsen?

Der Aufsichtsrat kommt zusammen

Natürlich hat der VfL Wolfsburg in dieser Saison auch schon Punkte verschenkt, in letzter Minute gegen Mainz (1:1) und Köln (3:3) noch Siege, losgelöst von der vorausgegangenen Leistung, leichtfertig aus der Hand gegeben. Und doch muss man sich einmal vorstellen, wie es nun aussähe, hätten die Niedersachsen das Spiel beim Hamburger SV vor einer Woche nicht trotz totaler Unterlegenheit mit 1:0 gewonnen, sondern eine Pleite kassiert. Dann stünde der VfL gemeinsam mit Heidenheim und Mainz mit fünf Punkten am Tabellenende. In der Realität wirkt Platz 12 vielleicht gar nicht so dramatisch, doch er übertüncht die großen Probleme, die dieser Klub aktuell hat.

Viele Fragen – schnelle Antworten?

Es gibt viele Fragen, die einer schnellen Beantwortung bedürfen: Wird Trainer Paul Simonis tatsächlich noch der sportliche Turnaround zugetraut? Sind Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz trotz der gemachten Fehler in Sachen Kaderbau und womöglich Trainerwahl noch in der Lage, das Ruder herumzureißen? Wie bekommt man diese Mannschaft auf Kurs, die weder sportlich noch menschlich harmoniert? Alles in allem: Welcher Wolfsburger Weg führt aus der Krise?

In Sachen Trainerfrage legte sich Sportdirektor Schindzielorz am Sonntag nach dem 2:3 gegen die TSG Hoffenheim zumindest darauf fest, dass Simonis auch am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Bremen auf der Bank sitzen werde. Man wolle die Sache „gemeinsam angehen“, betonte der 46-Jährige, der bezogen auf die eigene Zukunft beim VfL nichts Anderweitiges gehört habe. So oder so steht ein wegweisendes Spiel an der Weser bevor – anschließend folgt die nächste Länderspielpause, nicht selten ein von Vereinen als geeignet betrachteter Moment, um personelle Korrekturen vorzunehmen.

Der Aufsichtsrat führt Gespräche, die Entscheidungen müssen sitzen

Derartige Gespräche laufen, bislang offenbar noch ergebnisoffen. Am Sonntag saß Aufsichtsratsboss Sebastian Rudolph auf der Tribüne, neben ihm Präsidiumsmitglied Bernd Osterloh; auch Meistertorwart Diego Benaglio, seit Sommer Mitglied des Kontrollgremiums, war vor Ort. An diesem Montagabend soll der Aufsichtsrat in Wolfsburg tagen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die sitzen – sonst droht der Abstiegskampf.

Der VfL wirkt wie ein Klub im Schwebezustand, keiner weiß so genau, wie es weitergeht. Und jedem ist bewusst: Egal, in welcher Konstellation eine sportliche Führung inklusive Trainer die Zukunft plant, der Kader bleibt erst einmal unverändert. Sechs Spiele sind es noch bis zur Winterpause und der Öffnung des Transferfensters, in dem zwingend notwendige Veränderungen vorgenommen und Versäumnisse ausgemerzt werden müssen. Um in der zweiten Saisonhälfte nicht nur schlagkräftiger zu sein, sondern auch harmonischer.

Pikante Überzeugung innerhalb des Teams

Trainer Simonis spricht von einer „schwierigen Zeit“ für sich. Manche sagen: Der 40-Jährige sei die ärmste Sau beim VfL. Bei Teilen der Mannschaft hat sich die Überzeugung breitgemacht, dass Boss Christiansen dem Niederländer Entscheidungen in Sachen Aufstellung vorgibt, über den dänischen Fitnesstrainer Christian Clarup sollen Anweisungen weitergereicht werden. Losgelöst vom Wahrheitsgehalt ist alleine diese Annahme im Team eine Katastrophe. Für Christiansen. Für Simonis. Für den VfL.

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