Der negative Rekordlauf hält an. Nach insgesamt fünf Heimniederlagen nacheinander will die auswärts so erfolgreiche TSG endlich auch zu Hause punkten. Arthur Chaves kann dabei nicht helfen.
Hoffenheims Heimfluch
Eine augenfällige Veränderung wird am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Sinsheim auf jeden Fall nicht zu übersehen sein. Denn die Gastgeber werden diesmal ganz in Pink antreten. Dieses Sondertrikot soll unter dem Motto „Gemeinsam gegen Brustkrebs“ auf diese Erkrankung und die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen hinweisen.
Vor der Partie gegen den 1. FC Heidenheim hat die fachliche Früherkennung diese Diagnose ergeben: „Es ist eine Mannschaft, die sehr kompakt und laufstark ist, die dir das Gefühl gibt, keinen einzigen Ball aufzugeben, die eine große Mentalität in sich trägt. Das macht sie zu einer schwierigen Aufgabe, das ist uns bewusst“, versichert Trainer Christian Ilzer, der in dieser Woche seinen 48. Geburtstag feierte. „Wenn du dich in solchen Spielen darauf konzentrierst, einen guten Ball zu spielen, was sicher notwendig sein wird, dann wird das aber nicht reichen. Du musst bereit sein, extrem viel zu investieren, zu laufen, Duelle anzunehmen, und die entsprechende Mentalität zu zeigen.“
Zuletzt fünf Heimniederlagen in Serie
Und das alles unter enormem Erfolgsdruck. Denn die TSG hat nicht nur die ersten drei Heimspiele dieser Spielzeit, sondern auch schon die letzten beiden der Vorsaison verloren und verbucht diesbezüglich gerade den längsten Negativlauf ihrer Ligageschichte. Damit sich das nicht zu einem Heimfluch oder gar -komplex auszuweiten, muss der aktuelle Spitzenreiter der Auswärtstabelle endlich auch vor eigenem Publikum punkten.
„Der Hunger muss immer größer sein als der Druck“, betont Ilzer und versucht, trotz aller Verpflichtung und Konzentration, der Mannschaft auch die Lockerheit nicht zu nehmen, „wir müssen hungrig sein, ein Topspiel zu machen, nicht nur zu zocken, sondern zu arbeiten und sich aufopfern für die Kollegen, aber alles mit Spaß und Freude.“
Chaves erleidet einen Cut überm Auge
Gelingt das, könnten sich die Kraichgauer in höheren Gefilden etablieren, zumal die kommenden Gegner (St. Pauli im Pokal, Wolfsburg, Leipzig, Mainz, Augsburg in der Liga) zumindest gewisse Erfolgshoffnungen bei der TSG schüren dürften.
„Mit Siegen macht man jetzt große Sprünge in der Tabelle, es kann eine Bestätigung sein von Dingen, die man in die Mannschaft bringen will, trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass auch Spiele dieser Kragenweite ihre Charakteristik haben“, mahnt Ilzer und erinnert an die jüngsten Partien, „wenn ich Köln und St. Pauli vergleiche, waren das ähnliche Leistungen, das eine Spiel ist verloren gegangen, das andere endet mit einem klaren Sieg, das hätte aber auch genauso umgekehrt verlaufen können. Deshalb heißt es für uns, bereit zu sein für die nächsten Entwicklungsschritte.“
Neben den Langzeitverletzten Adam Hlozek (Mittelfußbruch), Koki Machida (Kreuzbandriss) und Valentin Gendrey (Knöchelbruch) muss Ilzer kurzfristig auch auf Arthur Chaves verzichten. „Er hatte im Training am Freitag einen Zusammenstoß und einen tiefen Cut über dem Auge. Das musste genäht werden“, erklärte der Österreicher, „es ist keine Gehirnerschütterung oder ein längerfristiges Thema, aber die Wunde ist zu tief und zu groß, deshalb ist kein Einsatz möglich.“

