Mit Leihabbrecher Eren Yardimci und Gift Orban hat die TSG Hoffenheim schon früh in der Januar-Transferperiode die zwei erhofften neuen Angreifer mit Tempo verpflichtet. Die Aussagen von Christian Ilzer zu Letztgenanntem lassen Spannendes erwarten.
„Natürlich ist er ein spezieller Charakter“
Die bisherige Saison von Gift Orban lief nicht gerade optimal. Nur 259 Pflichtspielminuten kamen zustande, in den vergangenen Wochen schaffte es der Nigerianer kaum mehr in den Kader von Olympique Lyon. Kein Wunder also, dass sich Orban der TSG anschloss.
„Das sind keine braven, stromlinienförmigen Typen“
9,5 Millionen Euro sollen an Sockelablöse fließen, ein stolzer Preis für einen Reservisten. Andererseits: Vor einem Jahr hatte Lyon noch zwölf Millionen Euro für den Offensivmann an KAA Gent überwiesen. Und: In den Augen von TSG-Trainer Christian Ilzer ist Orban ein echter Torjäger. „Der hat brutal getroffen“, findet der Österreicher.
Für Gent (32 Tore in 52 Pflichtspielen) gilt das definitiv. Für Lyon? Auf den ersten Blick wirken fünf Treffer bei 21 Einsätzen eher mager, gemessen an 843 Einsatzminuten aber auch schon wieder sehr in Ordnung.
„Das sind Goalgetter, wenn man die super integriert, dann werden die treffen.“ (Christian Ilzer)
Orban gilt als nicht ganz einfacher Typ, das mag auch zu seiner Außenseiterrolle in Lyon geführt haben. Ilzer ist das egal. „Natürlich ist er ein spezieller Charakter“, sagt der Coach, aber: „Ich habe schon mit vielen Jungs zusammengearbeitet, etwa einem Höjlund, die sind halt speziell. Das sind keine braven, stromlinienförmigen Typen. Sonst können sie dem Gegner auch nicht weh tun. Das sind exponierte Charaktere in den verschiedensten Ausprägungen. Das sind Goalgetter, wenn man die super integriert, dann werden die treffen.“
Ilzer führt auch das Beispiel Mika Biereth ins Feld
Tatsächlich kam Rasmus Höjlund im Januar 2022 als Talent vom FC Kopenhagen zu Ilzers damaligem Klub Sturm Graz – wo er in 21 Partien zwölfmal traf und in der Folge nach nur sieben Monaten in der Steiermark für 20 Millionen Euro zu Atalanta Bergamo weitertransferiert wurde, in etwa das Zehnfache des Einkaufspreises. Ilzer hofft bei Orban nun auf eine ähnliche Entwicklung: „Wir haben es geschafft bei allen Stürmern, die in meinen Mannschaften waren, die Torquote extrem zu heben. Rasmus Höjlund hat auch bei Kopenhagen nicht am Stück getroffen.“
Mit Mika Biereth nennt der 47-Jährige ein weiteres Beispiel. Den 21-jährigen Dänen hatte Graz im Januar 2024 aus der U 21 des FC Arsenal geliehen, aktuell steht der im Sommer von Sturm fest verpflichtete Biereth bei 23 Toren und neun Vorlagen in 47 Pflichtspielen für den österreichischen Meister.
„Mika Biereth war auch keine Tormaschine, aber ist eine geworden“, sagt Ilzer und ergänzt, dass er Orban Ähnliches zutraut: „Der kann sehr wohl Tore machen, wenn man es schafft, ihn gut ins Team einzubetten.“ Das wird dann ab diesem Freitag seine Aufgabe sein, wenn der Neue zum Team stößt.