Die große Kader-Analyse zwischen Trainer und sportlicher Leitung hatte ergeben, dass vor allem in der Innenverteidigung beim HSV Bedarf herrscht. Jetzt gelang der Durchbruch mit Jordan Torunarigha.
Ex-Herthaner aus Belgien im Anflug
Eine Woche nach Saisonende war Merlin Polzin mit Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa zum Kader-Gipfel zusammengekommen. Der 27-jährige Innenverteidiger galt da schon als erklärter Wunschkandidat (kicker berichtete), Sky vermeldete nun zuerst die Einigung.
Der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler und mittlerweile nigerianische A-Nationalspieler (ein Einsatz) soll zur Wochenmitte zum Medizincheck in der Hansestadt erscheinen und kommt ablösefrei vom belgischen Erstligisten KAA Gent. Bei den Belgiern war der Ex-Herthaner ein Eckpfeiler und sollte seinen Vertrag verlängern, hatte sich aber frühzeitig für einen Wechsel entschieden – der führt ihn nun an die Elbe.
Das Abwehrzentrum wird neu geordnet
Beim HSV ordnet sich mit Torunarigha das Abwehrzentrum neu. Kapitän Sebastian Schonlau hatte schon in der abgelaufenen Halbserie seinen Stammplatz an den gelernten Mittelfeldspieler Daniel Elfadli verloren; der Leihvertrag von Dennis Hadzikadunic ist ausgelaufen. Der Bosnier war zuletzt aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zwei Mal kostenfrei vom russischen Erstligisten FK Rostow ausgeliehen worden. Da unklar ist, ob diese Sonderregelung abermals greift, ist fraglich, ob Hadzikadunic noch einmal nach Hamburg zurückkehrt.
Große Hoffnungen haben die Verantwortlichen in Aboubaka Soumahoro. Der 20-jährige Franzose kam Ende Januar für zwei Millionen von Paris FC, verpasste dann aber die gesamte Rückrunde wegen eines Sehneneinrisses. Polzin ist vom Youngster überzeugt, sagt: „Er bringt Wucht mit und verteidigt mutig nach vorn.“ Noch aber ist Soumahoro in Hamburg nicht erprobt, und im Transfergipfel bestand Einigkeit, dass der HSV eine Liga höher Verlässlichkeit braucht. Diese soll Torunarigha bescheren.