Union Berlin enttäuschte beim Gastspiel auf St. Pauli. Die Niederlage zeigte einmal mehr auf, wieviel Arbeit noch auf den neuen Trainer Steffen Baumgart wartet.
Union in der Fremde mit nur einem Sieg
Der Frust nach dem schwachen Auftritt der Berliner beim Aufsteiger FC St. Pauli saß tief. Unmittelbar nach dem Abpfiff fand Stürmer Benedict Hollerbach deutliche Worte, die zeigten, wie tief der Stachel der Enttäuschung saß. „Wir sind auswärts gehemmt. Da dürfen wir nicht so wegbrechen. Das ist kein neues Problem. Das müssen wir beheben und so auftreten wie zuhause“, sagte der Angreifer gegenüber DAZN.
Kein Durchkommen über die Flügel
Weiterhin ärgerte er sich darüber, dass man die eigenen Anhänger für deren Aufwand nicht belohnen würde. „Das tut mir leid für die mitgereisten Fans. Im Ganzen war die Leistung nicht überzeugend genug“, betonte Hollerbach, der noch der auffälligste Akteur in der Vorwärtsbewegung war. Denn: Wenn jemand für Gefahr gesorgt hatte, war das der 23-Jährige, der noch die beste Möglichkeit der Eisernen verzeichnet hatte (58.); viele Chancen erspielten sich die Eisernen in Hamburg nicht.
Phasenweise verfiel die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart zurück in alte Muster, operierte viel mit langen Bällen und kam über die Flügel so gut wie gar nicht durch. So waren Hollerbach sowie sein Sturmpartner Jordan oftmals auf sich allein gestellt, weil die Unterstützung der Mittelfeldspieler fehlte und die Mitspieler zu langsam nachrückten. Hinzu kommt, dass sich die Fehler häuften und im Defensivverhalten insgesamt zu luftig verteidigt wurde.
In der Offensive zu wenig Ideen
„Wir haben falsche Entscheidungen getroffen. Über die Zweikämpfe muss mehr kommen. Wir müssen unsere Tugenden abrufen. Da hat mir einiges gefehlt. Das war gegen Mainz besser“, bemängelte Baumgart, der aber in Puncto Einstellung seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen wollte: „Die Jungs wollten es, es hat sich keiner aufgegeben.“ Aber Kampfgeist und Leidenschaft allein reichen eben oftmals nicht aus, um in der Bundesliga Punkte zu holen.
Es offenbarte, dass der Sieg gegen Mainz (2:1) im letzten Heimspiel der Mannschaft scheinbar keinen Rückenwind gegeben hat. Nach einer vernünftigen Anfangsphase fand Union Berlin keine Lösungen, um die gegnerische Hintermannschaft vor Probleme zu stellen. Und so hagelte es schlussendlich eine verdiente 0:3-Niederlage. Wieder keine Punkte in der Fremde, wo die Köpenicker in der laufenden Spielzeit erst einen Sieg eingeheimst haben.