Die TSG Hoffenheim wappnet sich weiter für den nächsten Umbruch in diesem Sommer.
Weitere Trainer-Kandidaten neben Kwasniok
Was es doch für Zufälle gibt. Zwei Tage nachdem der kicker über den mutmaßlich bevorstehenden nächsten Trainerwechsel bei der TSG in diesem Sommer und über den Kandidaten Lukas Kwasniok berichtete, verkündete dessen aktueller Klub SC Paderborn am Dienstag die vorzeitige Trennung von seinem Chefcoach in diesem Sommer. Da könnte sich etwas zusammenfügen.
Nach aktueller Sachlage scheint Kwasniok der heißeste Kandidat zu sein, nach dieser Saison den erst im vergangenen November verpflichteten Österreicher Christian Ilzer im Kraichgau schon wieder abzulösen. Die Wirkung dieses Manövers ist verpufft, zudem scheinen weite Teile der Mannschaft und mittlerweile auch des Klubs den Glauben an eine Wende oder einen Neubeginn in dieser Konstellation verloren zu haben.
- Ilzer siegt – und hat trotzdem schon verloren?
- Hoffenheims Erfolg offenbart die Stagnation
Für Kwasniok, der bereits länger auf der Hoffenheimer Longlist möglicher Cheftrainer einen Spitzenplatz innehat, böte das die ersehnte Chance zum nächsten Karriereschritt. Nach kicker-Informationen hat es längst Kontakte zwischen dem Deutsch-Polen und der TSG und wohl auch schon ein Treffen beider Parteien gegeben.
Blessin hat Rangnick als Fürsprecher
Kwasniok mag derzeit die wahrscheinlichste Variante darstellen, ist aber offenkundig längst nicht der einzige Kandidat auf dem Hoffenheimer Zettel. Nach kicker-Informationen steht auf der Liste auch Alexander Blessin ziemlich weit oben. Der Coach des FC St. Pauli hat nicht nur eine Hoffenheimer Vergangenheit als Spieler, sondern in Ralf Rangnick einen prominenten Fürsprecher, dessen Meinung im Kraichgau nach wie vor gehört und geschätzt wird.
Als Spieler hatte Blessin Rangnick quasi nur gestreift, denn als der heutige Nationalcoach Österreichs 2006 den damaligen Drittligisten Hoffenheim übernahm, verließ Blessin den Klub einen guten Monat später und wechselte zu den Sportfreunden Siegen.
Doch nur sechs Jahre später kreuzten sich die Wege der beiden Schwaben wieder in Leipzig, wo Rangnick Blessin in das RB-Projekt einband und der 51-Jährige bis vor fünf Jahren als Co- und Cheftrainer im Nachwuchsbereich arbeitete. Auch deshalb taucht der Name Blessin auf, wenn es um die mögliche Nachfolge von Marco Rose in Leipzig geht. Aber auch der VfL Wolfsburg scheint sich um Blessin zu bemühen. Dessen Vertragslaufzeit in Hamburg war bei der Amtsübernahme im vergangenen Sommer nicht kommuniziert worden, soll aber keinesfalls eine Ausstiegsklausel enthalten. Zudem soll sich Blessin, der mit St. Pauli dem Klassenerhalt entgegenstrebt, im derzeitigen Umfeld pudelwohl fühlen.
Auch die Namen Wagner und Eichner kursieren
Mehr oder weniger offenes Interesse bekundete die TSG Hoffenheim auch mehrfach an ihrem einstigen Stürmer Sandro Wagner. Der hat zwar hinterlegt, auf jeden Fall bis nach der WM 2026 als Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann beim DFB zu bleiben, andererseits erwirbt der 37-Jährige derzeit die für einen Chefcoach erforderliche Fußballlehrer-Lizenz – und man weiß im Fußball ja nie …
Und schließlich stand Hoffenheim auch immer wieder mit Christian Eichner in Kontakt. Im vergangenen Herbst hätte der KSC-Trainer um ein Haar die Nachfolge von Pellegrino Matarazzo angetreten, entschied sich damals aber, in Karlsruhe zu bleiben und hat dort mittlerweile auch seinen auslaufenden Vertrag verlängert. Ob da eine Ausstiegs-Hintertür vorgesehen ist, ist derzeit nicht bekannt.