Die Querelen in der Klubführung haben die Hoffenheimer Fans rund ums Heimspiel gegen RB Leipzig zu erneuten Protesten veranlasst. Unter anderem verteilten sie einen „Fahndungsaufruf“.
Nach neuesten TSG-Querelen
Vor den Augen von Dietmar Hopp haben Anhänger der TSG Hoffenheim am Samstag erneut gegen Spielerberater und Hopp-Intimus Roger Wittmann protestiert. Nachdem sich der Klub unter der Woche von Dr. Markus Schütz, der Vorsitzenden der Geschäftsführung, sowie Finanz-Geschäftsführer Frank Briel getrennt hatte, entrollten die Ultras beim Heimspiel gegen RB Leipzig Banner und verteilten Zettel mit einer angeblichen „Öffentlichkeitsfahndung“.
Darin verunglimpfen sie Wittmann, der lächelnd im Porträt abgebildet ist, als „Enkeltrickbetrüger“, der häufig „cholerisch, impulsiv und aggressiv“ reagiere, und schreiben unter anderem von einem „Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs“. Außerdem hieß es auf einem langen Spruchband „Roger Wittmann, verpiss dich aus unserem Verein“, während zahlreiche Fans Plakate mit der Aufschrift „Wittmann stoppen!“ hochhielten.
Am Tag nachdem das Landgericht Heidelberg das von der TSG verhängte Stadionverbot gegen Wittmann gekippt hatte, hatte die Hoffenheimer Fanszene beim Heimspiel gegen den FC Bayern (1:4) am 4. Spieltag bereits öffentlichkeitswirksam gegen den 65-Jährigen protestiert. Nun legte sie nach den neuerlichen Querelen unter der Woche noch einmal nach.
Das Verhältnis zwischen Schütz und Briel auf der einen und Hopp auf der anderen Seite galt als irreparabel zerrüttet. Der Gesellschafter hatte den beiden Geschäftsführern offensichtlich nachhaltig übel genommen, in der Absatzbewegung des Klubs von seinem Freund Wittmann die Hauptinitiatoren gewesen zu sein. Nachdem der kicker vorab exklusiv berichtet hatte, war die Trennung von Schütz und Briel am Mittwoch schließlich offiziell vollzogen worden. Aus der zuvor vierköpfigen Geschäftsführung sind damit nur noch Andreas Schicker (Sport) und Tim Jost (Marketing) übrig.
Ilzer: „Wenn die Reederei gewechselt wird, soll das nicht unser Thema sein“
Sportlich befinden sich die Hoffenheimer, die in der Vorsaison als Tabellen-15. noch knapp dem Abstieg entkommen waren, seit einigen Wochen dagegen klar im Aufwind. „Wenn wir bei Strömungen sind, spüre ich ein Schiff, das auf hoher See auf Kurs ist. Wenn dabei die Reederei gewechselt wird, soll das nicht unser Thema sein“, meinte Trainer Christian Ilzer vor dem Anpfiff gegen Leipzig bei Sky. „Unser Job ist es, das Schiff auf Kurs zu halten.“

