Sollte die TSG Hoffenheim am Samstag tatsächlich noch von Verfolger Heidenheim abgefangen werden, träfe die Ilzer-Truppe nach aktuellem Zweitligastand auf die SV Elversberg mit guten Bekannten und einem Interessenskonflikt.
Relegation gegen Leihspieler?
Über eine potenzielle wie pikante Konstellation in der Relegation hatte der kicker bereits berichtet, als offenbar geworden war, dass sich Hoffenheim unter anderen auch mit Paderborns Trainer Lukas Kwasniok beschäftigte. Nach wie vor ist Paderborn im Relegationsrennen, das große Thema ist Kwasniok indes im Kraichgau nicht mehr. Vielmehr hat sich die TSG mehrfach einmütig zu Trainer Christian Ilzer bekannt, mit dem die Klubbosse in die kommende Saison und falls nötig auch in die Relegation zu gehen planen.
Denn dieses Thema ist zum Hoffenheimer Leidwesen nach wie vor eines. Mit einer Heimniederlage gegen den neuen Deutschen Meister Bayern München und einem entsprechenden Heimsieg von Verfolger Heidenheim gegen Bremen wäre Punktgleichheit hergestellt und der aktuelle Vorsprung in der Tordifferenz von sechs Treffern auf jeden Fall schon mal auf vier reduziert. Aber auch dieser Puffer ist in der Hitze des Gefechts und in den nicht selten zu Nervenschlachten ausartenden Saisonausklängen mitunter schnell aufgebraucht.
Leihspieler mit Interessenskonflikt
Sollte der schlimmste Fall für die Kraichgauer tatsächlich eintreten, ergäbe sich nach aktuellen Zwischenstand ein nicht weniger brisantes Duell in den Relegationsspielen. Denn den dritten Rang in der 2. Liga belegt derzeit die SV Elversberg, die diese Position im finalen Spiel am Sonntagnachmittag auf Schalke vor allem gegen die punktgleichen Paderborner (in Karlsruhe) verteidigen muss. Gelingt das, dann stehen den Elversbergern Muhammed Damar und Fisnik Asllani womöglich unruhige Nächte und ein veritabler Interessenskonflikt bevor.
Denn die beiden Leistungsträger und Protagonisten im Elversberger Höhenflug gehören der TSG Hoffenheim und sind derzeit nur an den Zweitligisten ausgeliehen, beide stehen beim Bundesligisten über den Sommer hinaus unter Vertrag. Vor allem Damars Zukunft liegt im Kraichgau. Erst kürzlich hatte der kicker über die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem Mittelfeldspieler bis 2029 berichtet, der Techniker soll nicht nur den Kaderplatz, sondern auch die Rolle des im Sommer nach München wechselnden Tom Bischof übernehmen. Krönt Damar also seine starke Saison mit dem Aufstieg mit Elversberg, steht er automatisch seinem eigenen Karriereplan im Weg, der den nächsten Schritt in der Bundesliga vorsieht, aus der Hoffenheim dann aber absteigen muss. Knifflig.
Asllani könnte auch bei einem anderen Erstligisten landen
Auch für Asllani ist die Konstellation zumindest brisant, wenngleich sich bei dem Angreifer nicht zwangsläufig und eindeutig eine Zukunft bei der TSG abzeichnet, obwohl auch er noch bis 2026 in Hoffenheim gebunden ist. Allerdings ist die Personallage im Angriff bei der TSG eine andere und angespannter, zudem wird Asllani von Roger Wittmann beraten, dessen Einfluss in und auf den Klub zuletzt eingebremst wurde, was immer das auch im Fall Asllani bedeuten mag. Gut möglich, dass sich deshalb für den Mittelstürmer anderswo eine Erstligatür öffnet.
So oder so, ob gegen Paderborn oder gegen Elversberg – Hoffenheim sähe einer nicht nur sportlich delikaten Herausforderung entgegen.