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Hoeneß und St. Pauli: Vom Retter zum Genossen

Die Beziehung zwischen Uli Hoeneß und dem FC St. Pauli ist schon seit Jahrzehnten eine besondere. Einen Tag vor dem Bundesliga-Gastspiel des Aufsteigers beim Rekordmeister hat der Ehrenpräsident der Münchner nun auch Genossenschaftsanteile gezeichnet.

Bayerns Ehrenpräsident zeichnet Anteile

Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre wurde Hoeneß, damals als Manager, bei Auftritten mit dem großen FC Bayern am kleinen Millerntor noch mit Pfennigstücken beworfen. 2003, als der Kiez-Klub nach dem sportlichen „Durchmarsch“ von der Bundesliga bis in die Regionalliga auch wirtschaftlich vor dem Kollaps stand, trat der heute 73-Jährige mit den Münchnern zum Retter-Spiel auf St. Pauli an, absolvierte im braunen „Retter“-Shirt unter „Uli, Uli“-Rufen eine Ehrenrunde und gilt als maßgeblich daran beteiligt, dass die sportliche und wirtschaftliche Renaissance des Klubs überhaupt möglich wurde.

Der damalige Präsident, Theater-Chef Corny Littmann, hatte schon vor 22 Jahren gesagt: „Das ist der Beginn einer großen Freundschaft.“ Und St. Pauli-Legende Fabian Boll sagte erst in dieser Woche bei einem Interview mit der Münchner Abendzeitung: „Ohne Uli Hoeneß wäre der FC St. Pauli nicht da, wo er heute ist.“

St.-Pauli-Boss Göttlich dankt dem Bayern-Macher

Am Freitag folgte nun das nächste Kapitel in der gewachsenen Verbindung zwischen Hoeneß und dem Hamburger Stadtteilklub. St.-Pauli verkündete, dass Präsident Oke Göttlich den Bayern-Macher in den Tagen vor dem sportlichen Aufeinandertreffen in München besucht hatte, der zeichnete Anteile und St. Pauli verkündete am Mittag stolz: „Aus dem Retter ist ein Genosse geworden.“

Göttlich zeigte sich hocherfreut, dass er Hoeneß vom Genossenschafts-Modell überzeugen konnte und betonte das trotz aller Unterschiede von großem Respekt geprägte Verhältnis zwischen beiden Vereinen.

Seit Beginn der Zeichnungsphase im Herbst sind nun Anteile im Wert von 23,5 Millionen Euro erworben worden, am kommenden Montag endet die Zeichnungsphase. Das ursprüngliche Ziel, 30 Millionen Euro zu erzielen, wird St. Pauli zwar nicht ganz erreichen – dafür hat der Verein unter den insgesamt rund 19.000 Genossen nun einen weiteren prominenten und langjährigen Verbündeten, der nun zudem auch das Dress wechselte: Statt wie einst im braunen Retter-Shirt zeichnete Hoeneß seine Anteile an der Seite von Göttlich im schwarzen Genossenschafts-Shirt.

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