Ein leichtfertiger Ballverlust von Justin Diehl sorgte für den Wolfsburger Konter, der das 1:1 zur späteren 1:2-Niederlage der Stuttgarter einleiten sollte. Cheftrainer Sebastian Hoeneß nimmt den zutiefst enttäuschten Jungprofi in Schutz.
Stuttgarts Trainer tröstet den Untröstlichen
Nick Woltemade und Justin Diehl betraten gemeinsam den Rasen und verließen ihn gemeinsam. Unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen und mit konträren Stimmungslagen. Während der Zwei-Meter-Mann sich zumindest über sein herausragend herausgespieltes Tor zur Stuttgarter 1:0-Führung freuen durfte, war Diehl am Boden zerstört. Untröstlich und mit Tränen in den Augen wurde er von den Kollegen vom Platz begleitet.
- Zur Tabelle
Hoeneß sieht das Problem nicht bei Diehl
Die Schwaben hatten sich schon auf der Siegerstraße gewähnt, da dribbelte der 20-Jährige in einen unnötigen Ballverlust Mitte der gegnerischen Hälfte. Im Gegenzug konterten die Wolfsburger die Gastgeber aus. Der Anfang vom schlimmen Ende. Der Niederlage, die den VfB aus der Top 4 fallen ließ. Für Diehl der mentale K.o.. „Er hat sich einen Kopf gemacht, dass er den Ball verloren hat vor dem 1:1“, erzählt Sebastian Hoeneß, der einen riesigen Schutzschirm über den früheren Kölner spannt. „Justin hat die geringste Schuld an diesem Tor. Das muss ich ausdrücklich sagen.“ Der Ballverlust des Tempodribblers sei nur Teil des späteren Problems und der Wolfsburger Gegenangriff durchaus noch zu verteidigen gewesen.
„Du kannst in dieser Zone Bälle verlieren. Deswegen möchte ich ihn da komplett rausnehmen. Wir müssen über die Reaktionen darauf sprechen“, sagt der 42-Jährige, der die nicht ausreichende Konsequenz in der Gegenwehr seiner Spieler bei Wolfsburgs Gegenzug bemängelt. Hoeneß ärgert, wie man mit dieser Situation umgegangen ist. „Wir verlieren den Ball in einer Position, in der du Bälle verlierst, naturgemäß. Aber danach stürzen wir von außen nach innen, fallen zu tief in die Box, schließen ballfern nicht, weil wir die Situation erstmal beobachten und bewerten, statt sofort im Sprint zu versuchen, die Schnittstellen zu schließen.“
„Das zeigt sehr gut, wie der Junge tickt“
Eine Fehlerkette, die zwar Diehl ausgelöst hat, die andere aber hätten durchbrechen können. Den 20-Jährigen, für den es der erste Bundesliga-Einsatz seit dem 14. Spieltag war, weil er zwischenzeitlich wegen einer Oberschenkelverletzung pausieren musste, an den Pranger zu stellen, ist für Hoeneß „komplett falsch“. Vielmehr sei das der Preis, den man als Mannschaft und Trainer eines Jungprofis mit eingepreister Fehlerhaftigkeit auch mal zahlen muss.
Die Reaktion seines Spielers gefällt Hoeneß jedenfalls. „Das zeigt sehr gut, wie der Junge tickt. Er will der Mannschaft immer helfen und hatte das Gefühl, dies in dem Fall nicht getan zu haben Das ist aber komplett falsch. Der Junge ist überragend. Das unterstreicht das.“