22 Punkte in neun Bundesliga-Spielen: Mit dem Erfolg gegen den VfB Stuttgart stellte RB Leipzig am Samstag einen neuen teameigenen Startrekord auf. Die Gemütslagen bei beiden Klubs lagen anschließend naturgemäß ein gutes Stück auseinander.
Leipzig stellt Startrekord auf
„Wir haben ein Top-Spiel gewonnen“, freute sich David Raum nach dem 3:1-Erfolg gegen die Schwaben am Samstagnachmittag. „Nach dem Spiel bei Bayern (0:6 am 1. Spieltag; Anm. d. Red.) und dem in Dortmund (1:1) haben wir diesmal nun gegen einen direkten Konkurrenten einen Sieg eingefahren“, so der Leipziger Kapitän weiter.
Dass Stuttgart in Phasen der Partie dabei mehr Spielanteile besaß, sah der Nationalspieler keinesfalls als Problem an: „Uns stört manchmal nicht, dass wir nicht viel Ballbesitz haben. Wir haben super Spieler für Umschaltmomente.“
Raum lobt Romulo: „Ackert immer bis zum Ende“
In einem starken Leipziger Kollektiv ragten zwei Spieler noch heraus. „Romulo ackert immer bis zum Ende“, meinte Raum anerkennend mit Blick auf den Torschützen zum 3:1-Endstand, der schon zuvor mehrere eigene Chancen besaß, aber auch viele Räume für seine Teamkollegen schuf. Und da war natürlich auch noch Yan Diomande, der nach drei Scorerpunkten beim 6:0 in Augsburg vor einer Woche nun ein Tor und eine Vorlage gegen den VfB folgen ließ.
„Es ist unglaublich, was er selbst im Training mit dem ersten Kontakt macht. Er hat heute super gespielt und ist verdient ‚Man of the Match‘ geworden“, erhielt der 18-jährige Ivorer viel Lob von seinem nur unwesentlich älteren Teamkollegen Assan Ouedraogo (19).
Nübel selbstkritisch: „Muss den Ball lang spielen“
Dabei erhielt Leipzig allerdings bei zwei Toren von den ansonsten über weiten Strecken ebenbürtigen Stuttgartern durchaus ein wenig unbeabsichtigte Unterstützung. „Das sieht unglücklich aus, er wurde vielleicht erst vom Gegenspieler ein bisschen gelockt und machte erst einen Schritt nach vorne. Kann passieren“, kommentierte Alexander Nübel den Rückstand seines Teams kurz vor der Halbzeit, den Teamkollege Jeff Chabot per Eigentor verursacht hatte.
Eine noch spannendere Schlussphase verhinderte der Keeper dann anfangs der Nachspielzeit selbst, als er den Ball am Strafraumrand an Romulo verlor, der ins leere Tor den Endstand herstellte. „Die Idee war, dass wir noch sechs Minuten Nachspielzeit hatten und ruhigbleiben mussten. Dann bekomme ich den Ball und sehe, oh, keiner mehr da. Mist. Dann denke ich, rechts ist doch noch einer – und mache dann den Fehler“, erläuterte Nübel die Szene.
„Ich wollte es spielerisch lösen, das war unnötig, da muss ich den Ball lang spielen“, fuhr der Torhüter mit seiner Selbstkritik fort. Coach Sebastian Hoeneß stellte sich nach dem Spiel indes hinter Nübel: „Das 1:3 war bitter für Alex, da er ein Klasse-Spiel gezeigt hat. Wir werden es nicht zulassen, dass das hängenbleibt.“

