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Heuer Fernandes: Droht durch den Fehler ein Dauerthema?

Erst kurz vor dem Saisonauftakt hatte sich Merlin Polzin für Daniel Heuer Fernandes als Nummer 1 entschieden. Nach einem starken Start in Mönchengladbach (0:0) sah der Keeper im Derby gegen St. Pauli beim entscheidenden 0:2 schlecht aus. Droht auf der Position ein Dauerthema?

Der Kampf um das HSV-Tor ist extrem eng

In der Schlussphase hatte Daniel Heuer Fernandes gleich reihenweise Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu machen. Nach dem 0:2 und der Ampelkarte gegen Giorgi Gocholeishvili drohte der HSV im Duell mit dem Stadt-Nachbarn auseinanderzufallen, mehrfach verhinderte der 32-Jährige weitere Gegentore. Das Problem aus seiner Sicht. Am zweiten Gegentreffer war er mitbeteiligt. Mindestens.

Polzin über Peretz: „Er klopft mir nicht jubelnd auf die Schulter“

Gocholeishvili hatte beim Versuch, nach vorn zu verteidigen zu ungestüm agiert und den Ball gegen Joel Chima Fujita verloren, bei dessen Pass in die Tiefe auf Andreas Hountondji machte Heuer Fernandes zunächst einige Schritte zurück, eilte dann doch nach vorn, kam aber zu spät. Es gelang ihm dann zwar, den St. Pauli-Angreifer nach außen abzudrängen, doch der Beniner traf aus spitzem Winkel – auch weil der Torwart zunächst die falsche Entscheidung getroffen hatte.

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Am Sky-Mikrofon hatte der Deutsch-Portugiese die Situation aus seiner Sicht ausführlich geschildert. „Es war viel Raum zwischen mir und der letzten Kette. Ich musste aufpassen, dass ich ihn nicht vor dem Strafraum erwische.“ Durch das Zögern aber verlor er die entscheidenden Meter gegen den heranstürmenden Torjäger. „Ich habe schnell gemerkt, dass er mich umkurven will. Am Ende kommt er einfach mit einem hohen Tempo.“

Polzin hatte unmittelbar vor dem Treffer den Druck zu erhöhen versucht und seine in der Vorbereitung angeschlagenen aber eigentlich gesetzten Offensivkräfte Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen gebracht, mit dem zweiten Gegentreffer aber war die Partie entschieden. Unmittelbare Folgen für Heuer Fernandes wird dies nicht haben, zumal er in der Vorwoche in Mönchengladbach ein entscheidender Faktor für das torlose Remis war (kicker-Note 2,5 und Spieler des Spiels). Dennoch weiß er, dass sein aktueller Status kein Persilschein ist.

Dass Daniel Peretz aus München gekommen ist, um zu spielen, hat der Trainer in dieser Woche nochmals unterstrichen. „Er ist natürlich nicht hier, um 34 Spiele auf der Bank zu sitzen“, sagt Polzin, „das wissen wir. Daniel hat die Entscheidung akzeptiert, aber er klopft mir natürlich nicht jubelnd auf die Schulter.“ Er erklärt: „Wenn es die Situation hergibt, wird er seine Leistung bringen.“

Aussagen, die verdeutlichen, wie eng die Entscheidung in der Torwartfrage war. Und ist? Klar ist, dass bei einem auch offiziell so engen Konkurrenzkampf jeder Fehler des Konkurrenten zwangsläufig noch mehr unter das Brennglas gerät und auch eine besondere Drucksituation schafft. Klar ist indes auch, dass der 25-jährige Herausforderer in den kommenden eineinhalb Wochen zumindest im Alltag in Hamburg nicht für sich werben kann: Peretz ist für die israelische Nationalmannschaft im Einsatz.

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