Trotz der anhaltenden Sieglos-Serie geht Bo Henriksen geradezu euphorisch ins Saisonfinale. Gegen den FC Bayern peilt der Mainzer Trainer ein Alleinstellungsmerkmal an.
Mainz will Bayern-„Titel“ – Bell vor Comeback
Erstmals unter Bo Henriksens Regie ist der 1. FSV Mainz 05 seit fünf Bundesliga-Auftritten sieglos. Doch weder der Trainer lässt sich das anmerken, noch die Mannschaft. „Wir haben ein gutes Gefühl und auch eine gute Stimmung“, beteuerte Henriksen am Donnerstag. „Wenn man gestern das Training gesehen hat, ist es Wahnsinn, dass diese Mannschaft seit fünf Spielen nicht gewonnen hat. Wir trainieren sehr, sehr, sehr gut, gestern war vielleicht das beste Training des ganzen Jahres.“
Anstatt zu hadern, dass sein Team die hervorragende Ausgangsposition im Kampf um die Champions League eingebüßt und in den verbleibenden vier Spielen noch beim FC Bayern, gegen Frankfurt, in Bochum und gegen Leverkusen spielen muss, gibt sich Motivationskünstler Henriksen geradezu euphorisch: „Wir freuen uns, dass wir in den vier Spielen etwas erreichen können. Ich liebe diese vier Finals.“
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In München hofft der Däne am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf einen ähnlich mitreißenden Auftritt wie beim 2:1-Coup zuhause in der Hinrunde. „Wir wollen es genauso wie letztes Mal machen“, sagt er, und damit „nicht so dumm“ wie beim vorletzten Mal. „In den ersten acht Minuten waren wir fantastisch“, erinnert er sich lächelnd an das 1:8 im März 2024.
Bleibt eine Wiederholung aus, winkt den Mainzern sogar ein Alleinstellungsmerkmal, ein Bayern-„Titel“ sozusagen: „Wir sind die einzige Mannschaft, die in dieser Saison in der Liga eine positive Bilanz gegen Bayern schaffen kann.“ Das wäre sogar schon mit einem Remis – und dann vier Punkten – geschafft, das Henriksen aber gar nicht erst anvisiert: „Wir brauchen den Glauben, dass es möglich ist, dort zu gewinnen.“
Dass zuletzt, auch bedingt durch Ausfälle, die Zahl der Gegentore wuchs, sorgt ihn jedenfalls nicht. Der gegnerische xGoals-Wert sei in den vergangenen fünf Partien genauso niedrig gewesen wie in den fünf Spielen zuvor. Deshalb spricht Henriksen schlicht von „Pech“.
Bell zurück im Kader, Jenz fraglich
Zudem hat er noch einen Hoffnungsträger für den Endspurt in der Hinterhand: Stefan Bell steht knapp drei Monate nach seiner Oberschenkelverletzung vor dem Kader-Comeback. „Ihm geht es jeden Tag besser, er kann hoffentlich am Samstag spielen“, meinte Henriksen gar, zumal Moritz Jenz, der Bells Stammplatz als Abwehrchef übernommen hat, mit Hüftproblemen weiterhin fraglich ist. Für Freitag ist ein Test vorgesehen.