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„Hat Argumente gesammelt“: Setzt Seoane wieder auf Neuhaus?

Aufgrund des Ausfalls von Philipp Sander rutschte Florian Neuhaus jüngst in die Gladbacher Startelf – und überzeugte. Gegen Union Berlin steht Sander wieder zur Verfügung. Mit Konsequenzen für seinen Vertreter?

Fohlen zwischen Physis und Finesse

Eigentlich standen die Zeichen schon auf Abschied. Im Wintertransferfenster schienen die Wege von Florian Neuhaus und Borussia Mönchengladbach sich zu trennen. Der Mittelfeldspieler stand kurz vor einem Wechsel zu Besiktas Istanbul, der sich jedoch schlussendlich zerschlug. Neuhaus bleibt daher mindestens bis Sommer am Niederrhein – und ist nach seiner starken Leistung inklusive Torvorlage beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt wieder mehr in den Fokus seines Trainers gerückt.

„Auf jeden Fall hat er mit der Leistung am letzten Wochenende Argumente für sich gesammelt“, bestätigte Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel der Fohlen bei Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Bereits nach der Partie hatte der Schweizer seinem unglücklichen Schützling ein Lob ausgesprochen und bekräftigte nun: „Er hat der Mannschaft geholfen“ – und somit unter Beweis gestellt, was die Borussia laut des 46-Jährigen immer betont habe: „Er ist ein wichtiger Teil dieses Teams.“

Setzt Sanders Physis sich durch?

Über weite Strecken der Saison spiegelte sich Neuhaus‘ Stellenwert jedoch nicht in den Einsatzzeiten wider. Und auch in der Hauptstadt könnte es für ihn zunächst nur für die Jokerrolle reichen. Schließlich machte sein Coach Physis und Zweikampfstärke als die Knackpunkte dafür aus, dass die Gladbacher sich zuletzt An der alten Försterei immer wieder schwergetan hatten. „Das ist in den vergangenen Jahren weniger gut gelungen, weil wir es nicht geschafft haben, uns von dieser Zweikampfstärke des Gegners zu befreien. Sie haben uns meistens ihren Spielstil aufgedrückt“, blickte Seoane auf die jüngsten Partien in Köpenick zurück.

Der Aspekt der Körperlichkeit könnte Philipp Sander zugutekommen, dessen krankheitsbedingter Ausfall Neuhaus gegen die Eintracht überhaupt erst in die Startelf gespült hatte. Schließlich waren es ebendiese Attribute der physischen Präsenz, die Seoane speziell im direkten Vergleich mit Sander immer wieder an Neuhaus vermisste.

Was gegen Union für Neuhaus spricht

Allerdings weiß der Gladbacher Coach seit der Partie gegen die Adler, dass es auch anders geht: „Wir haben es geschafft, mit zwei spielerischen Sechsern eine defensive Stabilität hinzukriegen.“ Und Seoane ist klar, dass es nicht nur darum gehen wird, den Berlinern auf ihrem Terrain entgegenzutreten. So wolle er zwar „aus einer guten Kompaktheit defensiv stabil stehen“, aber gleichzeitig die „eigenen Stärken“ im Ballbesitz einbringen. Wofür Neuhaus wohl die geeignetere Wahl im zentralen Mittelfeld wäre.

Weiterer Pluspunkt des 27-Jährigen: seine Polyvalenz. „Ich sehe Flo auch auf einer Zehnerposition oder einer offensiveren Position, wenn wir einen der beiden Flügel eingerückt spielen lassen“, attestiert ihm Seoane, der betonte, dass es bei der Auswahl der Einzelspieler immer darauf ankäme, wie sie im Kollektiv agieren.

Ob in diesem auch am Wochenende Platz für Neuhaus ist, ist eine Frage mit Symbolwirkung. Ein erneuter Platz auf der Bank könnte sich wie eine Bestätigung der Rolle des Notnagels anfühlen. Eine wiederholte Startelfnominierung trotz größerer Konkurrenz wäre hingegen ein Vertrauensbeweis. Seine Zukunft im Sommer dürfte Neuhaus freilich nicht von diesem einen Spiel abhängig machen. Wohl aber könnte es ein Fingerzeig sein.

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