Den Ansprüchen und der ordentlichen Hinrunde hinkt Wolfsburg aktuell hinterher. Es fehlen die Tore und damit die Erfolge. Für den Trainer ist es nicht einfach, in der Analyse zu den Problemen vorzudringen.
Ergebniskrise statt Erlebniskrise beim VfL
Ergebniskrise statt Erlebniskrise, so ließe sich die Problematik beim VfL Wolfsburg formulieren. Jedenfalls gemäß Ralph Hasenhüttl, der dafür das jüngste 0:1 bei Union Berlin anführt: „Wir haben uns ja nicht abschießen lassen oder haben weiß Gott wie schlecht gespielt. Wir hatten mehr Chancen als der Gegner. Da fällt eine Analyse schwer.“ Großartig anders als in der wesentlich erfolgreicheren Hinrunde agiere seine Mannschaft aktuell gar nicht, so der 57-Jährige.
Der Output jedoch fehlt. „Es ist augenscheinlich, dass wir in den letzten Wochen mehr Ballbesitz hatten als der Gegner und damit gefühlt mehr im Spiel sind, unter dem Strich aber weniger Effizienz haben. Das ist sicherlich ein Thema. Das Ding will einfach nicht über die Linie, aber so etwas kann sich ja schnell ändern, wenn wir viel dafür tun.“ Entsprechend wichtig sei es, im Training zu sehen, dass die Mannschaft ordentlich arbeitet – ein gutes Omen für das Kräftemessen mit RB Leipzig zum Auftakt des Spieltags. „Ziel ist es, sich gegen einen guten Gegner wieder erfolgreicher zu präsentieren als in den letzten Wochen.“
- Die aktuelle Tabelle
Pleitenserien und ein Lichtblick
Seit drei Spielen wartet Wolfsburg auf einen Treffer, die jüngsten drei Bundesligaspiele gingen jeweils mit 0:1 verloren. Für das bislang letzte VfL-Tor war Mohammed Amoura verantwortlich, der beim 1:1 gegen St. Pauli am 25. Spieltag per Elfmeter für den Endstand sorgte. Der letzte Treffer aus dem Spiel heraus gelang Patrick Wimmer beim 2:1-Sieg in Bremen am 1. März. Hasenhüttl: „Ideal wäre ein schnelles Tor, eine Situation, in der wir auch einmal wieder belohnt werden.“ Nur zweimal in ihrer Bundesliga-Geschichte blieben die Wölfe schon vier Spiele in Folge torlos, es droht somit die Einstellung des Vereins-Negativrekords.
Auf vier Unentschieden im eigenen Stadion unterdessen folgte zuletzt ein 0:1 gegen Heidenheim. Eine ähnliche Pleitenserie erlebten die „Wölfe“ schon in den ersten fünf Heimspielen dieser Saison, überhaupt gewannen sie saisonübergreifend nur fünf der jüngsten 25 Heimspiele (neun Remis, elf Niederlagen). Gegen Leipzig allerdings verlor der VfL wiederum von den letzten sieben Heimspielen nur eines (2022/23), spielte dreimal unentschieden und gewann auch dreimal – was diesmal für einen Lichtblick sorgen könnte: Holten die Niedersachsen diesmal wieder drei Punkte, zögen sie in der ewigen Tabelle der Bundesliga am 1. FC Nürnberg vorbei auf Platz 14.
Bornauw vor Saison-Aus, Duo vor der Rückkehr
Zum Personal: Bei Sebastiaan Bornauw erweist sich die Mittelfußverletzung als derart schwer, dass er langfristig ausfallen wird. „In dieser Saison wird es schwer für ihn. Drei, vier Wochen ist er auf alle Fälle raus. Mal schauen, ob es noch Sinn macht, ihn dann noch einmal reinzuwerfen“, so Hasenhüttl.
Von den weiteren zuletzt Angeschlagenen Denis Vavro und Konstantinos Koulierakis habe man „gute Nachrichten“, berichtet der Trainer über die zwei weiteren zuletzt ausgefallenen Innenverteidiger. „Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass vielleicht einer von beiden schon spielen kann.“ Nach wie vor nicht mit der Mannschaft üben kann Mattias Svanberg (Knie), gleiches gilt für Mathys Angely (Oberschenkel). Lovro Majer (Sprunggelenk) und Bartosz Bialek (Kreuzbandriss) trainieren dagegen teilweise wieder mit und sollen nächste Woche voll einsteigen.